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Samstag, 21. Juli 2012

Pfarrer und Pastoralassistent auf Mission in Bolivien

Viele von Euch wissen, dass ich nach Abschluss meines Biologiestudiums ein Jahr als Voluntär bei Franziskanern im Bolivianischen Dschungeltiefland verbracht habe. (siehe dazu diesen Artikel im Rupertusblatt oder auf diesem Blog, den ich damals gemacht habe). 

Bei den Hauslehren in Neukirchen habe ich dieses Jahr davon erzählt, und nächstes Jahr werde ich auch in Wald und Krimml von meinen "Pastoralen Abenteuern" bei den Chiquitanos berichten. 

Allerdings gibt es dann schon ein Update, denn kommenden Dienstag machen Unser Pfarrer Helmut und ich uns für drei Wochen auf nach Bolivien. Da wird es dann sehr viel neues zu erzählen geben. Ich werde davon anschließend auf unserem Blog berichten. 

Heute will ich auch hier einen Brief posten, denn ich an die Menschen geschrieben habe, die unsere Projekte über die Jahre hin unterstützt haben. 
Bitte denkt an uns im Gebet- Hasta pronto
PA Ruben

Liebe Freunde, liebe Bekannte
Diesen Sommer kann ich endlich wieder nach Bolivien fahren. Und zwar werde ich  gemeinsam mit Pfarrer Helmut Friembichler vom 24 Juli bis 18 August auf einer Reise nach San Ignacio de Velasco sein. Wenn man die Reisezeiten - in Bolivien dauert alles ein bisschen länger - einrechnet, dann werden wir also gute 3 Wochen in San Ignacio de Velasco verbringen können. In diesen 3 Wochen wollen wir einfach viele Leute besuchen, Freundschaften bestärken, gemeinsam unseren Glauben feiern und vertiefen. Wir werden die Häuser, die mit österreichischen Spenden gebaut wurden und die Werkstätte für die Alleinerziehenden Mütter einweihen, inspizieren und dokumentieren. 

Mein Träum wäre es, wenn wir eine Woche von einem, kleinen Dschungeldorf zum nächsten ziehen könnten. Dort mit den vielen Kindern von Haus zu Haus gehen, gemeinsam zu singen, zu beten, zu segnen, und dann Messen zu feiern. Die Nacht in der Hängematte, bei Kerzenschein und Affengebrüll. Der Tag mit Gesprächen bei Chicha (das traditionelle Maisgetränk) und so den üblichen bolivianischen Abenteuern

Die Kommunikation mit Bolivien ist nicht so leicht, daher bin ich schon sehr gespannt, wie sich alles entwickelt hat. Allerdings habe ich von einer österreichischen Delegationen der DKWE (Diözesan Kommission für Weltkirche und Entwicklungszusammenarbeit), die San Ignacio und dort auch die Werkstatt besucht hat, sehr positive Rückmeldungen bekommen. Es geht gut vorwärts- wenn auch nicht so schnell wie unser eins das wünschen würde. Nach meiner Reise werde ich mehr davon Berichten.

Letzten Sommer war auch die Mutter von Padre Andreas Holl (aus Oberösterreich, er war damals der Guardian im Franziskanerkloster in dem ich gelebt habe) in Bolivien und auch in San Ignacio. Dabei hat sie auch die Werkstätte besucht, die wir die allein erziehenden Müttern gebaut haben.
Karolina hat mir geschrieben: " Sie[Dina] wollte mit uns in das Dorf fahren, wo meine 7 Patenkinder sind. Die Zeit hat dann nicht mehr gereicht, so sind wir zur Näh-Werkstatt gefahren, wo ich ein "Känguru-Hemd" erworben habe. Die Frauen haben uns herzlich begrüßt und waren sehr fröhlich. Die alte "Singer" Nähmaschine ist wohl aus Europa importiert..."
Auch der "Verein Solidarität mit Lateinamerika" (www.solilatino.at) unterstützt das Projekt und hat schon mehrere Häuser ermöglicht und wird die Werkstatt bei der Ausstattung mit Maschinen unterstützen. 

Ich wünsche mir auf dieser Reise einfach die Menschen wieder zu treffen, mit denen mich vieles verbindet. Und wenn ich zurück bin, kann ich vielleicht auch wieder Spenden für weitere Häuser für die ärmsten Familien sammeln. Mir ist wichtig, dass die Menschen, denen wir helfen wirklich ein Gesicht haben, dass wir Ihre Geschichten kennen. Nun bin ich doch schon drei Jahre nicht mehr in Bolivien gewesen und so ist es für mich wie gesagt eine große Freude und Chance, wieder in die Chiquitania zu fahren.

Ich selbst arbeite seit September als Pastoralassistent im Oberpinzgau. Bei meiner Arbeit in den Pfarren Bramberg, Neukirchen, Wald und Krimml helfen mir meine Erfahrungen in Bolivien sehr. Ehrlich gesagt glaube ich, dass ich ohne meine Zeit in Bolivien jetzt wahrscheinlich gar nicht hier wäre. Denn die Erlebnisse dort haben mich sehr geprägt und haben mich in meinem Glauben bestärkt. Vor allem die Erfahrung, das gerade in der schlimmsten Not Jesus Christus, der menschgewordene Gott da ist, und mit uns unser Kreuz trägt ist mir sehr tief gegangen. Der Glaube an Jesus verspricht nicht, dass alles im Leben schön und gut werden wird, aber er gibt uns die Kraft, an keiner Not, keiner Krankheit oder Leid zu zerbrechen. Denn ER hat all das selbst erlebt und uns so denn Weg gezeigt. Das habe ich von den armen Menschen in Bolivien gelernt, und ich glaube, dass dieser Glaube auch für die Menschen in Europa angesichts so großer, meist seelischer Not, eine große Hilfe ist.
So wünsche ich Euch Gottes reichen Segen
Euer
Ruben Weyringer

RUBEN WEYRINGER MADRES ABANDONADAS ­ BOLIVIEN 
KONTONR.: 1257740 
BANKLEITZAHL: 35021
BANK: RB NEUMARKT

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