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Mittwoch, 23. Januar 2013

Heute - Evangelienkommentar zum 3.Sonntag im Jahreskreis



3. Sonntag im Jahreskreis
Neh 8,2–4a.5–6.8–10 
1 Kor 12,12–31a  
Lk 1,1–4; 4,14–21


Heute
Man kann die Spannung richtig spüren, als „die Augen aller in der Synagoge“ auf Jesus gerichtet waren. Wie würde er die Verheißungen des Propheten Jesaja auslegen? Damit haben sie wahrscheinlich nicht gerechnet: „ Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.“
Jesus in der Synagoge von Nazareth
Dieses heute begegnet uns immer wieder. Zu Weihnachten sagten die Engel zu den Hirten: „Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren“ (Lk 2,11). In der Osternacht werden wir im Exsultet viermal hören: „Dies ist die Nacht...“. Wir leben immer in der Gegenwart Gottes, im „ewigen Jetzt“. Was hinter uns liegt können wir nur noch Gott anvertrauen. Auch die Zukunft liegt nicht in unserer Hand. Aber heute, ja heute kann nicht nur „sich“ viel tun, sondern „ich“ kann viel tun. Auch das Gleichnis der Arbeiter im Weinberg sagt das aus: Egal ob es schon zu später Stunde ist, Hauptsache du fängst nun an zu arbeiten! Du wirst den gleichen Lohn bekommen. Aus eigener Erfahrung weiß jeder, wie schwer es ist die Vergangenheit sowie die Zukunft ruhen zu lassen. Und doch ist das grundlegend für den Glauben. Denn die Vergangenheit ruhen zu lassen heißt, dass man verzeiht und die Vergebung und Erlösung annimmt, die Gott uns anbietet. Und die Zukunft ruhen zu lassen bedeutet, dass man vertraut auf Gott und seine Vorsehung.
„Heute hat sich das Schriftwort erfüllt“, sagt Jesus. „Ja aber sind wir dann nicht schon im Paradies wenn den Armen die Frohe Botschaft verkündet wird, Blinde sehen, Gefangene und Zerschlagenen befreit werden? Wo bitte ist denn dieses Paradies?“ Wenn man Jesus kennen gelernt hat und mit ihm in Beziehung tritt, dann hat dieses Paradies, das ewige Leben, wirklich schon begonnen. Darum sagt Jesus zu Marta:„ Jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben.“ (Joh 11,26) So unglaublich es klingt, ich kann in jedem Moment meines Lebens einen Schritt aus dieser manchmal so schwer und deprimierenden Welt hinein in das Paradies machen. Denn Jesus selbst ist das Leben. Wenn ich zu ihm gehöre, habe ich das wahre, das ewige Leben gefunden. Dass heißt nicht, dass alles leicht sein wird auf meinem Lebensweg, aber „die Freude am Herrn“ wird auf diesem Weg immer meine Stärke sein (Neh 8,10).
Evangelienkommentar von Ruben Weyringer im Rupertusblatt

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