Liebe Gläubige der Pfarrgemeinden!
Wer nimmt schon gerne Einschränkungen in Kauf? In der Regel ist es doch so, dass wir alles und allem freien Lauf gewähren lassen wollen. Mit einer Ausnahme:
der Glaube! Der Glaube unterliegt meist einer offenen oder verdeckten Selbstbeschränkung. Dies äußerst sich in folgender Weise:
„I glaub eh, aber.....“ oder: „I hab eh mein Glauben, aber.....“! Was nach dem „aber“ kommt, ist dann meistens unglaublich! Einige Beispiele: „I hab eh mein Glauben, aber, Sonntagskirchgang nein.“ Oder: „I glaub eh, aber eine Spende für die Armen – nein.“ So geht es weiter wie zum Beispiel: „.....,aber persönliches Gebet – nein!“............,aber Interesse für die Heilige Schrift – nein!.... aber ein Beitrag für die Kirche – nein! ......aber, an der Kirchentür versprochene Glaubenserziehung der Kinder – dann zu Hause – nein! .......,aber bis zur Firmung – dann nein! .........aber eheliche Treue – nein! ......... , aber Achtung des Lebens von Anbeginn – nein!“
Oder andere Varianten, die nach dem „aber“ kommen können: der Pfarrer, der Bischof, der Papst, die Sexualmoral, überhaupt alle andern, die Kirchgänger, die Kirchengeschichte, die Betweiber, die Religionslehrer, irgendwer von ganz früher usw. Und zuletzt: Jesus Christus! Ja, der kommst wirklich zuletzt und ist das letzte Hindernis – eigentlich das erste, um zu glauben. Was ist das für ein Glaube, dieser „Ja Aber Glaube“?
Bitte versteht diese Zeilen als ein Aufrütteln, weil ich oft erschrecke: wieder ein Bruder oder eine Schwester im Glauben mit Zulassungsbeschränkung.
Was sagt die Schrift, was Sünde ist? Johannesevangelium 16,9: Sünde ist, dass sie nicht an mich glauben. „Was hab i denn scho für Sünden?“
Christsein mit Einschränkung wird irgendwann lächerlich, unglaubwürdig und geschmacklos. Ist es nicht genau das, was heute als Phänomen der Glaubensverdunstung bezeichnet wird? Rütteln wir uns auf und schütteln wir die Halbheiten ab. Hören wir neu in das Evangelium hinein und werden wir stark im Glauben, verlieren wir nicht unseren Glauben im vergänglichen Strom der Zeit, sondern erlangen wir eine Freiheit, die jede blinde Selbstbeschränkung hinter sich lässt. Wie wollen wir denn die Herausforderungen der Zukunft bestehen? Als halbe Christen sicher nicht! Oder ist uns anderes wichtiger als Jesus Christus? Dann sagen wir ehrlich und in Wahrheit: Ich habe keinen Glauben mehr an Jesus Christus – denn dann ist wirklich Bekehrung und Neubeginn möglich.
Wer nimmt schon gerne Einschränkungen in Kauf? In der Regel ist es doch so, dass wir alles und allem freien Lauf gewähren lassen wollen. Mit einer Ausnahme:
der Glaube! Der Glaube unterliegt meist einer offenen oder verdeckten Selbstbeschränkung. Dies äußerst sich in folgender Weise:
„I glaub eh, aber.....“ oder: „I hab eh mein Glauben, aber.....“! Was nach dem „aber“ kommt, ist dann meistens unglaublich! Einige Beispiele: „I hab eh mein Glauben, aber, Sonntagskirchgang nein.“ Oder: „I glaub eh, aber eine Spende für die Armen – nein.“ So geht es weiter wie zum Beispiel: „.....,aber persönliches Gebet – nein!“............,aber Interesse für die Heilige Schrift – nein!.... aber ein Beitrag für die Kirche – nein! ......aber, an der Kirchentür versprochene Glaubenserziehung der Kinder – dann zu Hause – nein! .......,aber bis zur Firmung – dann nein! .........aber eheliche Treue – nein! ......... , aber Achtung des Lebens von Anbeginn – nein!“
Oder andere Varianten, die nach dem „aber“ kommen können: der Pfarrer, der Bischof, der Papst, die Sexualmoral, überhaupt alle andern, die Kirchgänger, die Kirchengeschichte, die Betweiber, die Religionslehrer, irgendwer von ganz früher usw. Und zuletzt: Jesus Christus! Ja, der kommst wirklich zuletzt und ist das letzte Hindernis – eigentlich das erste, um zu glauben. Was ist das für ein Glaube, dieser „Ja Aber Glaube“?
Bitte versteht diese Zeilen als ein Aufrütteln, weil ich oft erschrecke: wieder ein Bruder oder eine Schwester im Glauben mit Zulassungsbeschränkung.
Was sagt die Schrift, was Sünde ist? Johannesevangelium 16,9: Sünde ist, dass sie nicht an mich glauben. „Was hab i denn scho für Sünden?“
Christsein mit Einschränkung wird irgendwann lächerlich, unglaubwürdig und geschmacklos. Ist es nicht genau das, was heute als Phänomen der Glaubensverdunstung bezeichnet wird? Rütteln wir uns auf und schütteln wir die Halbheiten ab. Hören wir neu in das Evangelium hinein und werden wir stark im Glauben, verlieren wir nicht unseren Glauben im vergänglichen Strom der Zeit, sondern erlangen wir eine Freiheit, die jede blinde Selbstbeschränkung hinter sich lässt. Wie wollen wir denn die Herausforderungen der Zukunft bestehen? Als halbe Christen sicher nicht! Oder ist uns anderes wichtiger als Jesus Christus? Dann sagen wir ehrlich und in Wahrheit: Ich habe keinen Glauben mehr an Jesus Christus – denn dann ist wirklich Bekehrung und Neubeginn möglich.
Euer Pfarrer
Helmut Friembichler
Dazu noch zum Nachdenken der Text eines Kirchenlehrers, der seine Aktualität nicht verloren hat.
Johannes Chrysostomus (gestorben 407):
Aus einer Auslegung zum ersten Brief an Timotheus. MAHNUNG ZU EINEM LEBEN IM LICHT
Leuchtet wie Lichter in der dunklen Welt, sagt der Apostel. Darum hat er uns hier zurückgelassen, dass wir andere lehren, als Sauerteig wirken, wie Engel unter Menschen wandeln, wie Erwachsene unter Kindern, wie geistliche Menschen unter sinnlichen, damit sie davon Gewinn haben und damit wir so Samenkörner werden und viele Frucht bringen.
Man brauchte so etwas nicht zu sagen, wenn unser Leben wirklich leuchtete. Es brauchte keine Belehrungen, wenn wir Taten sprechen ließen. Es gäbe keine Heiden, wenn wir wahre Christen wären, wenn wir die Gebote Christi hielten, wenn wir Unrecht und Benachteiligung ertrügen, wenn wir Beschimpfung mit Segen und Böses mit Gutem vergälten.
Niemand wäre dann so empfindlich, dass er nicht alsbald die wahre Religion annähme, wenn wir alle so lebten. Aber dem Geld huldigen wir genau wie sie, ja noch mehr als sie. Vor dem Tod haben wir Angst wie sie. Armut fürchten wir wie sie, Krankheit ertragen wir schwerer als sie. Ehren und hohe Stellungen erstreben wir genauso wie sie, und ebenso wie sie plagt uns der Geiz. Wie sollen sie vom Glauben überzeugt werden? Durch Wunderzeichen? Wunder geschehen nicht mehr. Durch unser Verhalten? Das aber ist schlecht. Durch Liebe? Keine Spur davon ist zu sehen. Darum werden wir auch einst nicht nur über unsre Sünden, sondern auch über den Schaden Rechenschaft ablegen müssen, den wir angerichtet haben. Kommen wir doch endlich zur Vernunft! Wachen wir auf! Geben wir ein Beispiel himmlischen Lebens auf der Erde! Unsere Heimat ist im Himmel.
(aus: Gemeinsamer Pfarrbrief 2/2014)
Helmut Friembichler
Dazu noch zum Nachdenken der Text eines Kirchenlehrers, der seine Aktualität nicht verloren hat.
Johannes Chrysostomus (gestorben 407):
Aus einer Auslegung zum ersten Brief an Timotheus. MAHNUNG ZU EINEM LEBEN IM LICHT
Leuchtet wie Lichter in der dunklen Welt, sagt der Apostel. Darum hat er uns hier zurückgelassen, dass wir andere lehren, als Sauerteig wirken, wie Engel unter Menschen wandeln, wie Erwachsene unter Kindern, wie geistliche Menschen unter sinnlichen, damit sie davon Gewinn haben und damit wir so Samenkörner werden und viele Frucht bringen.
Man brauchte so etwas nicht zu sagen, wenn unser Leben wirklich leuchtete. Es brauchte keine Belehrungen, wenn wir Taten sprechen ließen. Es gäbe keine Heiden, wenn wir wahre Christen wären, wenn wir die Gebote Christi hielten, wenn wir Unrecht und Benachteiligung ertrügen, wenn wir Beschimpfung mit Segen und Böses mit Gutem vergälten.
Niemand wäre dann so empfindlich, dass er nicht alsbald die wahre Religion annähme, wenn wir alle so lebten. Aber dem Geld huldigen wir genau wie sie, ja noch mehr als sie. Vor dem Tod haben wir Angst wie sie. Armut fürchten wir wie sie, Krankheit ertragen wir schwerer als sie. Ehren und hohe Stellungen erstreben wir genauso wie sie, und ebenso wie sie plagt uns der Geiz. Wie sollen sie vom Glauben überzeugt werden? Durch Wunderzeichen? Wunder geschehen nicht mehr. Durch unser Verhalten? Das aber ist schlecht. Durch Liebe? Keine Spur davon ist zu sehen. Darum werden wir auch einst nicht nur über unsre Sünden, sondern auch über den Schaden Rechenschaft ablegen müssen, den wir angerichtet haben. Kommen wir doch endlich zur Vernunft! Wachen wir auf! Geben wir ein Beispiel himmlischen Lebens auf der Erde! Unsere Heimat ist im Himmel.
(aus: Gemeinsamer Pfarrbrief 2/2014)
...Ja ABER vielleicht wäre es mal an der Zeit die Institution Kirche AUFZURÜTTELN und ins 21 Jhd. zu führen!
AntwortenLöschen"Wer den ersten Stein wirft..." - bewerft die Gläubigen nicht dauernd mit Steinen sondern baut damit ein neues Fundament für eine zeitgemäße Kirche des 21Jhd.(Kommunion für Wiederverheiratete, Akzeptanz und Toleranz für Schwule, ...).
Hört auf damit immer nur andere aufzurütteln, rüttelt euch selber auf, denn die Gläubigen sind WACH, ja HELLWACH.
Ich denke es stellt sich in diesem Zusammenhang wie so oft die Frage, ob es eine objektive Größe gibt, nach der ich mich richte. Diese ist notwendig, damit ich nicht Gott sage und mich selbst damit meine.
AntwortenLöschenGlaube ich, dass die Kirche wirklich von Jesus gewollt und gegründet ist (damit Menschen in ihr und durch sie zu Gott finden) dann kann diese Richtgröße nur sein: Jesus, wie er sich in Evangelium, Tradition und Lehramt mitteilt.
Überhaupt sollte sich jeder von uns hüten "die Gläubigen" für sich zu vereinnahmen, denn so scheint doch irgendwie durch, dass nur diejenigen "die Gläubigen" sind, die eigentlich die gleiche Meinung wie man selbst haben.
Zu erstem Punkt ein Zitat vom großen Romano Guardini über seinen Weg zum Glauben:
"...meine Seele hergeben, aber an wen? Wer ist im Stande, sie mir abzufordern? So abfordern, dass darin nicht doch wieder ich es bin, der sie in die Hand nimmt? Nicht einfachhin "Gott", denn wenn der Mensch es nur mit Gott zu tun haben will, dann sagt er "Gott" und meint sich selbst. Es muss also eine objektive Instanz sein, die meine Antwort aus jeglichem Schlupfwinkel der Selbstbehauptung herausziehen kann. Das aber ist nur eine einzige: die katholische Kirche in ihrer Autorität und Präzesion...." (nach: Romano Guardini begegnen, S.24, St. Ulrich Verlag)