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Donnerstag, 2. Oktober 2014

Wie begann mein Glaube?


Wie hat mein Glaube eigentlich begonnen?
Wie die Liebe oft mit einem ersten Blickkontakt be­ginnt, so war es vielleicht auch mit Gott? Ein sanfter liebevoller Blick, tief in mein Herz hinein. Ein Blick, bei dem mir warm wurde, bei dem ich mich geborgen fühlte
?

Oder habe ich IHN, Gott, eigentlich schon lange gekannt, doch erst spät erkannt? Wie oft hatte ER mich doch schon in seine Arme geschlossen, um mich zu stärken, mich zu schützen, mir Kraft und Mut zu geben? Vielleicht in einer schwierigen Situtation, oder auch in einer fro­hen Zeit, bei der Geburt eines Kindes, bei der Hochzeit? Oder war es doch ganz anders...?
Jesus Christus: Er liebt uns!
Jesus auf der Empore der Pfarrkirche
Krimml
Wie es auch war, auf welche Weise mir die Liebe und Nähe Gottes erstmals bewusst wurde,­ bei den Meisten begann der Glaube mit starken und tiefen Gefühlen. Wie die Liebe zwischen Mann und Frau. Und schön ist die Zeit der Verliebtheit. "Bei Liebenden sprechen die Au­gen mehr als die Zunge" sagt der Heilige Franz von Sales. Was für ei­ne schöne Beschreibung der Liebe, man kennt sich, ohne sprechen zu müssen. Und Glaube, so kann man vielleicht sagen, ist die Liebes­ziehung zwischen Gott und Mensch.
Doch dann plötzlich wie aus dem nichts eine Leere, eine Einsamkeit, eine Trockenheit. Kennt mich den niemand mehr? Kennst auch DU mich nicht mehr? Die Gefühle von einst habe ich verloren. Ich spüre nichts mehr.
Doch wieder ist es wie bei der menschlichen Liebe. Beruht sie nur auf den schönen Gefühlen, dann wird sie früher oder später zerfallen. Dann war es ein Strohfeuer. Wirksam wird die Liebe erst mit der Treue. So ist es auch mit dem Glauben. Die Treue zeigt, wie echt Liebe und Glaube sind. Gebe ich auf, wenn ich durch die Wüste ziehen muss? Oder glau­be ich weiter, liebe ich weiter? Vertraue ich darauf, dass ich das ver­heissene gelobte Land erreichen werde?

Und wie groß wird die Freude sein, wenn wir das wiederfinden, was wir einst schon kannten. Wenn Glaube und Liebe wieder zur Verliebtheit werdend. Wenn wir uns nur mehr ansehen müssen, und nichts mehr sagen. Führe uns immer wieder heim zu DIR, oh Vater.
PA Ruben
(aus: gemeinsamer Pfarrbrief 2/2014) 

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