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Dienstag, 21. April 2015

Dackel Niki aus Krimml zu Ostern

Liebe Frauchen, liebe Herrchen,
der Kalender bezeichnet die 40 Tage zwischen dem Karneval und der Karwoche als Fastenzeit. Viele
Menschen denken dabei an ihren Diätplan, suchen ihn heraus oder werfen ihn widerwillig weg. Kleine oder große Hunde auf ihren Streifzügen oder Spaziergängen sollten die Straßenseite wechseln, wenn sie sich einem Metzgerladen nähern.
Viele Christenmenschen aber tun anderes. Sie erinnern sich an das Neue Testament und die Beschreibungen, die erzählen, wie der Mensch Jesus vierzig Tage in der Wüste fastet. Was er dort erlebt und erleidet, lässt sich leicht auf jedes Menschenleben übertragen. Dort finden Menschen auch die Antworten, die helfen und stärken, um in misslichen Lebenslagen gutes Gelingen zu entdecken und das Gute in uns selbst neu zu sehen und sich darüber auch zu freuen. Natürlich schreibe ich dies aus der Sicht eines kleinen Hundes. Ich denke aber dies tun zu dürfen, weil ein großartiger Heiliger, nämlich der hl. Franziskus, auch ein besonderes Verhältnis zwischen den Tieren und Gott mit Leben erfüllt hat.


Die Dauer „vierzig Tage“ hat mir mein Herrchen erklärt. Ich bin also a sicher, ob er recht hat. Die Zahl „vierzig“ ist im Alten wie Neuen Testament eine Symbolzahl, die also nicht als Zahlenwert von Bedeutung ist, die vielmehr auf etwas deutet. Sie wird dann eingesetzt, wenn eine neue Zeit im Handeln Gottes, in der Heilsgeschichte, eintritt. Menschen können also die vierzig Tage Fastenzeit für sich und das eigene Leben begreifen als Beginn eines eigenen neuen Lebensabschnittes. Aber wie schon gesagt, das hat mir mein Herrchen berichtet, ich bin also keinesfalls sicher, ob es auch stimmt.

Das Osterfest, zu dem diese Tage ja hinführen, liegt im Frühling. Auf den Wiesen und in den Wäldern liegt zwar mancherorts noch Schnee, auf den Bergen ohnehin, aber an vielen Stellen bricht das Grün durch und wächst zu neuem Leben. Ich selber genieße es, die frischen Grasspitzen abzubeißen. Das macht mich nicht zum Vegetarier. Menschen freuen sich über diesen Anblick, genießen das neue Keimen. Kinder können sich auf das kommende Fest vorbereiten, basteln Osterkörbchen, helfen beim Anmalen der Ostereier.

Einen Auftrag habe ich noch zu erfüllen und ich tue es sehr gern. Da mein Bellen beim Niederschreiben dieser Zeilen viel melodiöser klingt als das Bellen meines Herrchens (das klingt eher wie ein ungeöltes quietschendes Scheuentor) soll ich also auf seinen Wunsch hin alles Krimmlern und allen, die diese Zeilen lesen, ein gesegnetes und frohes Osterfest mit viel Freude und guter, frohmachender Hoffnung wünschen.
Und auch ich wünsche ein solches Osterfest mit fröhlichem Gekläff,
Ihr Dackel Niki.

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