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Dienstag, 29. September 2015

Er fand Menschenliebe - Ein Flüchtling berichtet

von Nida M.

Ich bete zu Gott um Frieden in meiner Heimat, und bitte Euch darum ebenso um Frieden zu beten.

Nach einer langen Reise danke ich Gott dass er mich damit belohnt hat, ein Paradies wie Krimml zu finden, mit Menschen die demütig, liebevoll, hilfsbereit und fürsorglich sind. Die gegenwärtige Lage in meiner Heimat Afghanistan ist sehr schwierig, da es mit Terrorismus, religiösem Extremismus, dem töten Unschuldiger und fehlender Bildung kämpft. Als Lehrer und als Student kann ich die schädlichen Auswirkungen des Terrorismus auf unser Leben weder verstehen noch erklären.

Mit diesem Artikel möchte ich mich aus der Tiefe meines Herzens bei den Krimmlern und Österreichern bedanken.

Alle Eltern suchen eine bessere Zukunft für ihr neugeborenes Baby in ihrer eigenen Heimat. Die letzten 40 Jahre hoffte unser Land Wissenschaftler, Ingenieure und Ärzte hervorzubringen um ein helles und bemerkenswertes Land zu schaffen. Der Mangel an notwendigen Gütern wie Essen, Kleidung, Bücher und Unterrichtseinrichtungen zwingt die jungen Menschen dazu, sich selbst auszubilden um Architekten der Zukunft und des Fortschritts ihres Landes zu werden.
Zu diesen extremen Bedingungen kommt noch eine weitere Hürde hinzu: der Extremismus in verschiedenen Formen, der uns in eine verzweifelte Lage bringt. Wir, die wir die Bausteine unseres Landes sind, begegnen den Extremisten an vorderster Front, weshalb wir unser Land gegen unseren Willen verlassen mussten und nun hier sind. Wir haben viele Schwierigkeiten durchgemacht bevor wir hier ankamen, Hunger, psychologischen Druck und materielle Not.

Unsere Denkweise wurde von Kindheit an von den Extremisten so geprägt, dass wir glaubten, die Europäer seien eine Gefahr für unsere Religion und Kultur, aber die Fakten sind wirklich ganz anders. Ich persönlich habe erfahren, dass die Europäer die Menschheit lieben, eine realistische Herangehensweise an das Leben haben und das es keine Klassen- oder Rassendiskriminierung gibt.

Ich bemerke, dass den Krimmlern das Wohlergehen und die Entwicklung ihrer Nation wichtig ist, und das sie so eine sichere Umgebung zum Leben haben.
Die Österreicher, die Krimmler, sind allen verarmten Menschen unserer gemeinsamen Heimat, dem Planeten Erde, gegenüber hilfsbereit. Sie haben viel mehr für uns getan als wir uns jemals gedacht hätten. Ich finde keine Worte um meine Gefühle auszudrücken für solch menschenliebende Leute. Wir sind willens und guter Hoffnung etwas Produktives für dieses Land tun zu können, besonders für die Bewohner Krimmls.
(aus dem Englischen von PA Ruben Weyringer übersetzt, aus: Pfarrbrief Herbst 2015)

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