Seiten

Donnerstag, 19. Mai 2016

Unser Gott, der dreifaltige - Evangelienkommentar zum Dreifaltigkeitssonntag Lesejahr C (Joh 16,12-15)

Evangelienkommentar zum Dreifaltigkeitssonntag Lesejahr C (Joh 16,12-15)

Unser Gott, der dreifaltige
Das Johannesevangelium lässt uns etwas vom Geheimnis der Heiligsten Dreifaltigkeit erahnen.
Der Heilige Geist nimmt von dem, was der Vater dem Sohn gegeben hat, und gibt es uns, er führt uns in die ganze Wahrheit. Er redet nicht aus sich selbst, sondern gibt weiter, was er vom Vater hört. Ähnlich sagt Jesus, dass er „nichts von sich aus“ tun kann „sondern nur, wenn er den Vater etwas tun sieht.“ (Joh 5,19). Sind Jesu Worte auch nicht leicht zu verstehen, so wird doch deutlich, dass es um die innige Beziehung zwischen dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist geht. Wir erahnen Gott den Vater als Urquell allen Seins und des göttlichen Lebens. Wir hören, wie beide, Sohn und Geist, an diesem göttlichen Leben teilhaben. Wir hören aber auch, wie wir durch Jesus und den Geist in dieses Geheimnis der Liebe, der Dreifaltigkeit, hinein-genommen werden.
Die Weisheit Gottes führt uns in der ersten Lesung zur Schöpfung der Welt. Gott schafft Himmel und Erde und sein Geist schwebt über dem Wasser. Gott spricht sein schöpferisches Wort, und die Welt entsteht. „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“ (Joh 1) kommt mir in den Sinn.

So klingt in der Schöpfung die Dreifaltigkeit durch. Vom Vater geht sie aus, durch den Sohn und „auf den Sohn hin ist alles geschaffen“ (Kol 1,16), und durch den Geist wird alles lebendig (vgl. Gen 2,7; Ez 37,5).


Das Leben entsteht nicht aus recht oder schlecht funktionierenden chemisch-physikalischen Vorgängen, sondern aus jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt (vgl. Mt 4,4). „Wort“, so meine ich, bedeutet vor allem, in Beziehung treten, Verbindung aufnehmen, Zuneigung zeigen. Das ist es, was uns Leben gibt und am Leben erhält. Frühchen etwa entwickeln sich dann gut, wenn sie, egal wie klein, auf die Brust der Eltern gelegt werden, ihre Nähe spüren und ihre Stimme hören. Die Zuneigung, die Liebe schenkt Leben. Und was für den einzelnen Menschen gilt, gilt auch für die ganze Welt. Sie erhält Leben durch die Beziehung zu Gott. Der dreifaltige Gott, der in sich Beziehung ist, macht uns und die Welt lebendig, in dem er uns in diese Beziehung mit hineinnimmt durch sein Wort Jesus, der durch den Heiligen Geist zu uns spricht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen