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Dienstag, 27. Juni 2017

Laudato Si' kondensiert, Kapitel 1, I., (Nr.17-26)

Ein -manchmal etwas längerer - Satz  pro Punkt der Enzyklika Laudato Si' von Papst Franziskus.
Kapitel 1, I., Nr. 17-26


Wollgras am Gernkogel
Erstes Kapitel
Was unserem Haus widerfährt


17. Damit die theologischen oder philosophischen Reflexionen nicht abstrakt klingen sollen sie dem aktuellen Kontext gegenübergestellt werden, wozu wir kurz betrachten, was unserem gemeinsamen Haus widerfährt.


18. Die ständige Beschleunigung der Lebens- und Arbeitsrhythmen steht „im Gegensatz zu der natürlichen Langsamkeit der biologischen Evolution“ und ist nicht auf Gemeinwohl und Nachhaltigkeit ausgerichtet sondern verschlechtert die Welt und die Lebensqualität eines großen Teils der Menschheit.


19. Auf eine Zeit irrationalem Vertrauens auf den Fortschritt ist eine steigende Sensibilität für die Umwelt gefolgt und so soll nun ein Überblick über beunruhigende Fragen folgen, damit das, was der Welt widerfährt zu persönlichem Leid verwandelt wird und wir erkennen welchen Beitrag jeder Einzelne leisten kann.

I. Umweltverschmutzung und Klimawandel

Verschmutzung, Abfall und Wegwerfkultur

20. Schadstoffe in der Luft aus Rauch, Verkehr, Industrie, Deponien und Agrotoxiden verursachen Millionen von vorzeitigen Todesfällen, aber „eine mit dem Finanzwesen verknüpfte Technologie“ erkennt oft die Beziehungen zwischen den Dingen nicht und „löst deshalb manchmal ein Problem, indem sie andere schafft.“

21. Durch die Verschmutzung durch die verschiedenen Arten von Müll wird die Erde zu einer unermesslichen Mülldeponie und chemische Produkte sammeln sich in den Organismen an, doch „häufig werden Maßnahmen erst dann ergriffen, wenn die Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen bereits irreversibel sind“.

22. Im Gegensatz zur Natur ist es der Industrie nicht gelungen ein „auf Kreislauf ausgerichtetes Produktionsmodell anzunehmen, das Ressourcen für alle und für die kommenden Generationen gewährleistet", sondern es herrscht eine Wegwerfkultur Menschen und Dinge betreffend der entgegengewirkt werden soll.

Das Klima als gemeinsames Gut
23. Die besorgniserregende Erwärmung des komplizierten Klimasystems, wie sie sich im steigenden Meeresspiegel und Zunahme extremer meteorologischer Ereignisse zeigt, beruht nach vielen wissenschaftlichen Studien größtenteils auf der vom Menschen ausgelösten starken Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre und wird durch intensiven Gebrauch fossiler Kraftstoffe und veränderter Bodennutzung (Abholzung der Wälder zugunsten der Landwirtschaft) noch gesteigert.

24. Da die Erwärmung den Kohlenstoffkreislauf beeinflusst entsteht ein Teufelskreis der zu einer beispiellosen Zerstörung der Ökosysteme mit schwerwiegenden Folgen für alle, besonders der Megastädte in Küstennähe, führen kann (unerlässliche Ressourcen werden verknappt, Arten sterben aus, Methangas wird durch das Schmelzen des Polareises und Kohlendioxid durch das verwesen tiefgefrorener organischer Stoffe freigesetzt , wodurch der Säuregehalt der Ozeane steigt was deren Nahrungskette gefährdet etc.) .

25. Der Klimawandel, eine der wichtigsten aktuellen Herausforderungen der Menschheit, wird vor allem die Entwicklungsländer treffen, denn viele Arme leben in besonders betroffenen Gebieten und sind von den natürlichen Reserven abhängig, haben keine Mittel um der Katastrophe die Stirn zu bieten und flüchten vor dem durch die Umweltzerstörung verstärkten Elend ohne als Flüchtlinge anerkannt zu werden, eine Tragödie der gegenüber eine allgemeine Gleichgültigkeit herrscht.

26. In manchen Ländern gibt es gute Fortschritte in der Erschließung erneuerbarer Energien und der Verringerung des Kohlendioxid Ausstoßes, doch sind diese guten Praktiken weit weg davon, eine beachtliche Größe zu erreichen und noch nicht weit verbreitet und viele Mächtige (ökonomisch und politisch) konzentrieren sich darauf „die Probleme zu verschleiern oder ihre Symptome zu verbergen".

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