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Montag, 13. November 2017

Vortrag: Die Konservierung des Turiner Grabtuches SA, 18.11.17, 17 Uhr, Kammerlanderstall Neukirchen

Einen besonders spannenden Vortrag gibt es diesen Samstag um 17 Uhr im Kammerlanderstall Neukirchen,
Irene Tomedi bei der Restaurierung des Turinger Grabtuchs
organisiert von Tauriska: Die zwei Frauen, die das Turiner Grabtuch restaurierten erzählen davon.

Gleich unten der Einladungstext von Tauriska. Zuerst aber ein Ausschnitt aus einem Artikel des Katholischen Sonntagsblattes Bozen (von Tauriska versandt), der die persönliche Einschätzung von Frau Textilrestauratorin Irene Tomedi über den Ursprung des Turinger Grabtuches wiedergibt:

"Die Frage, ob das Bildnis ihrer Einschätzung nach echt sei oder nicht, bekommt Irene Tomedi immer wieder gestellt. „Das muss jeder für sich selbst beantworten“, sie sieht es als Frage des persönlichen Glaubens an. Es gebe keine Beweise dafür und auch keine dagegen, die Abbildung des Gekreuzigten lasse sich aber nicht erklären. Sie selbst hat die Stellen des Tuches, auf denen die Abdrücke des Leichnams zu sehen sind, unter dem Mikroskop begutachtet. Zu ihrem eigenen Erstaunen war außer den Leinenfasern nichts zu erkennen – keine Spuren einer Malerei oder einer sonstigen Substanz – nichts. Diese Tatsache war für sie „unglaublich“ und verleitet auch sie zur Annahme, dass das Grabtuch echt sein könnte."

Der Historiker Michael Hesemann hat 2015 einen sehr spannenden Vortrag über das Grabtuch in
Neukirchen gehalten (hier der Vortragsbericht, hier der Vortrag als mp3 (bei mir gibt es da eine Warnung weil die Datei zu groß ist, aber es ist alles in Ordnung mit der Datei), hier ein Bericht von der Pilgerreise nach Turin mit Pfarrer Helmut Friembichler)

Einladung:
Die Konservierung des Turiner Grabtuches
Es ist eines der größten Rätsel der Menschheit: Welches Antlitz zeigt das berühmte Grabtuch aus dem Turiner Dom? Zwei Frauen haben es in unserer Zeit konserviert. Darüber erzählen sie Berührendes in einem „Tauriska“-Vortrag in Neukirchen/Gr.Ven.
 
Das Leinentuch - Doppelbild eines Gegeißelten und Gekreuzigten - gilt als das besterforschte Textilstück der Welt. War es das Grabtuch Christi? Über die Authentizität haben weltweit Gerichtsmediziner, Historiker, Kriminologen, Chemiker, Physiker, und Textilkundler geforscht und konnten bisher keinen gegenteiligen Beweis erbringen. Mechthild Flury-Lemberg aus Bern, eine Koryphäe und Pionierin der Textilkonservierung, sowie ihre ehemalige Schülerin Irene Tomedi aus Bozen haben das Turiner Grabtuch 2002 für die Zukunft konserviert. Mittels Mikrostaubsauger entfernten sie Rußpartikel verbrannter Fasern – herrührend von einem Feuer im Jahr 1532. Der Ruß wurde in einem Filter gesammelt und in kleinen Fläschchen aufbewahrt, die Stelle der Entnahme genau dokumentiert. Die von Nonnen nach dem Brand aufgenähten Flicken nahmen die beiden ab und unterfütterten das Grabtuch mit einem neuen Leinenstoff. Jeder Handgriff wurde von einer Klosterfrau protokolliert und von Mitgliedern der „Grabtuch-Kommission“ unter Argusaugen beobachtet. Für die richtige Lagerung im Dom von Turin sorgt jetzt ein Hightech-System. Das kostbare Textil wird in einer mit Argon-Gas gefüllten Panzerglasvitrine aufbewahrt. Neben den Konservierungsarbeiten hat Flury–Lemberg weitere Untersuchungen im textilen Bereich des Tuches vorgenommen, über die sie ebenso im Vortrag berichten wird.
Sie „denken“ mit den Händen
Historische Stoffe erzählen eine Geschichte. Das spüren die beiden Textil-Konservatorinnen und -restauratorinnen bei ihrer feinsinnigen Handarbeit. Flury-Lemberg - gebürtige Hamburgerin, die in Bern lebt – hat die Abteilung Textilkonservierung der „Abegg-Stiftung“ im Schweizer Riggisberg bei Bern zu weltweitem Ruf gebracht. Diese hat sie aufgebaut und bis zu ihrer Pensionierung 1994 geleitet. Weit über hundert Konservatorinnen und Restauratoren sind durch die Schule der heute 88jährigen gegangen. Flury-Lemberg führte Sicherungsarbeiten an weltlichen und sakralen Textilien durch. So restaurierte sie etwa die Gewänder des Sigismondo Pandolfo Malatesta in Rimini, die Königsgewänder Rudolfs von Böhmen sowie die letzte Kutte des heiligen Franziskus von Assisi. Tomedi, ihre ehemalige Schülerin, restaurierte unter anderem die Reliquienstoffe des heiligen Antonius von Padua.  In ihrer Heimatstadt  Bozen ist die 58jährige im Verwaltungsrat der „Europäischen Textilakademie“ tätig, die der Designer Richard Vill als Präsident anführt. Vill arbeitet mit dem Verein „Tauriska“ in Neukirchen/Gr. Ven. seit Jahrzehnten eng zusammen. Gemeinsam mit  dem Südtiroler reaktivierten die „Tauriska“-Geschäftsführer Susanne Vötter-Dankl und Christian Vötter im Oberpinzgau den Flachsanbau und die Leinenproduktion.
„Tauriska“-Vortrag SA, 18.11.17, 17 Uhr, Kammerlanderstall Neukirchen/Gr.Ven. „Die wechselvolle Geschichte des Turiner Grabtuches”
Christine Schweinöster

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