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Dienstag, 21. Februar 2012

Taize-Gebet: von der Kirchenbank aus gesehen


Hell leuchtet sie – die Bramberger Kirche – im Vollmondschein.
Fast so, als handle es sich an eine Einladung an Jung und Alt, aus Nah und Fern.
Und genauso, mittig im Dorf, kommen sie alle zusammen und treten ein durch die große Kirchentüre.
Fast zu schön wirken dabei die erleuchteten Wege und der feine Nebelschweif, der sich dabei um den Kirchturm zu drehen scheint.
Bekannte Gesichter, neue Gesichter, auch Freunde und Bekannte treten ein.
Leichtes Murmeln zieht sich durch die Kirchenbänke. Leicht vermischt mit Erwartung, Freude, Neugier.
Die Kirche selbst erscheint im Inneren im hellsten Kerzenglanz und verwandelt den Raum in wohlige Harmonie.

Vor dem Altar scheint ein weiterer kleiner Altar aufgebaut und zieht immer wieder die Blicke auf sich. Man merkt, dass hier freudig jemand seine Hände im Spiel hatte und allein dadurch schon Frieden verbreitet.
Die Spannung baut sich auf, lässt einem noch nicht zur Ruhe kommen.
Was ist denn nun ein Taize-Gebet?
Und auf einmal wird die Frage wie von selbst beantwortet.
Musik erfüllt die Kirche. Geige, Oboe, …… – abwechselnd, gemeinsam.
Die Musik tanzt fast mit den Gesängen, die anfangs nur in den Gedanken der Menschen erklingen, sich irgendwann zu einem Brummen verwandeln und – ohne den Übergang bemerkt zu haben – in vielstimmigen Gesängen verhallen, fast so, als hätte ein „unsichtbarer Dirigent“ seine Hände im Spiel. Ein Dirigent, der die Lieder, Stimmen, Musik, Instrumente, Laute, ja sogar Brummer, miteinander vermischt und so zu einem einzigartigen Konzert verbindet.
Alles scheint erlaubt. Auch einfach nur zuzuhören und mit geschlossenen Augen zu glauben, der Gesang gelte einem selbst, um Gottes Gegenwart und Nähe die er uns in Jesus geschenkt hat, zu spüren und bewusst zu erleben.
Gebete, Gedanken, Laute scheinen sich letztlich zu einem Ganzen zusammenzufügen.
Ausflüge in die verwinkelsten Gedanken werden wieder aufgefangen durch die vorgetragenen Texte, wobei man innerlich dem Vortragenden für die Wärme in der Stimme dankt, die einem zeigt „Alles ist gut“.
Irgendwie scheint es auch nicht zu überraschen, das die Übersetzung jenes Textes, ab dem es „sich gut anzufühlen“ beginnt, ebenfalls in diese Richtung geht, die man gerade fühlt.
Entspannend, doch ob der vielen Eindrücke schon fast wieder anstrengend, weil lehrreich, war wohl diese Zeit.
Für den einen mehr, für den anderen noch viel mehr.
Geschenkte Zeit für sich selbst,
für sich allein und doch in Gesellschaft,
nicht auf sich alleine gestellt, weil immer in Begleitung „des unsichtbaren Dirigenten und Herrn“, der alles leitet und einem dann bei Vollmond wieder nach Hause begleitete.
Das waren meine Eindrücke „von der Kirchenbank aus gesehen“ von meinem ersten Taize-Gebet im Jänner 2012. Eindrücke, Geräusche, Lieder die einen noch lange begleiten und sich schon auf das nächste Taize-Gebet freuen lassen.
Alles Liebe Karin HP

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