Fest der Heiligen Apostel Simon und Judas:
Engel am Hochaltar Neukirchen |
Epheserbrief 2,19-22, Psalm 19, Lukasevangelium 6,12,19,
Predigt von Diakon Andreas: Was einen Apostel ausmacht
Liebe Brüder und Schwestern.
ich habe am Anfang schon gesagt und wir haben
es jetzt auch wieder gehört: Jesus ruft die Menschen beim Namen und er schickt
auch eine Botschaft aus. Wir haben im Antwortpsalm gehört: „Ein Tag sagt es dem
andern, eine Nacht tut es der andern kund, ohne Worte und ohne Reden, unhörbar
bleibt ihre Stimme. Doch ihre Botschaft geht in die ganze Welt hinaus, ihre
Kunde bis zu den Enden der Erde.“
Man würde sich oft denken: ja, es kommt wer, und erzählt irgendeine
Geschichte. Dann würde man normal sagen „ Ja, irgendeiner hat da eine
Geschichte erzählt, was sich im Himmel abspielt“, und man würde sich denken,
„naja, ganz interessant“. Aber berührt einen das wirklich? Dann sagt man „ja
das war ganz nett“. Oder, wir wissen auch irgendwelche Vorträge, das ist im
Grund eigentlich immer irgendwie bedeutungslos. Da ist aber ganz etwas
eigenartiges bei der Botschaft und man merkt auch beim Evangelium und bei den
Lesungen wie man da auf einmal innehält und sich denkt „was bedeutet das?“ und
man merkt: da gibt es noch eine andere Ebene, da geht es noch um eine andere
Geschichte. Da geht es nicht darum, dass man sagt „ja das gefällt mir oder
gefällt mir nicht“, sondern es ergreift einen. Das macht aus, warum es dann
später auch zum Martyrium gekommen ist.
Es war eben nicht so dass man sagt „der hat jetzt nette Geschichten
erzählt darüber was die Götter oder Gott so treibt, das ist jetzt voll interessant“.
So wie eine Predigt so wie ich jetzt was rede. Nein, da geht es um ganz etwas
anderes: so viele Kilometer weg, so viel Zeit vergangen, aber wir sind hier. Wir
wissen, dass letzten Endes die Botschaft, die da gebracht worden ist, nicht nur
irgendwas ist fürs Gemüt, „das ist ganz nett und der Mensch braucht da was“,
sondern man spürt da geht es um unser ganzes Leben. Gerade ein Märtyrer so wie
die Heiligen Simon und Judas zeigen da immer wieder: die geben sogar das Leben
dafür hin. Man würde für irgendeine nette Geschichte, wo man sagt, „naja, ist auch
nett, der andere hat aber noch eine nettere Geschichte und das ist auch nett“,
für das würde man sich nicht umbringen lassen.
Und wir haben gehört was los ist wie Jesus die Apostel zusammenruft,
herausholt eigentlich, absondert müsste man sagen von den anderen Jüngern, die
so halb dabei sind. Sie gehen hinunter und die Leute kommen alle und wollen ihn
berühren, denn sie wollen geheilt werden, und da merkt man: das übersteigt das
alles. Wir haben es gehört: "Sie alle wollten ihn hören und von ihren
Krankheiten geheilt werden. Auch die von unreinen Geistern Geplagten wurden
geheilt. Alle Leute versuchten, ihn zu berühren; denn es ging eine Kraft von
ihm aus, die alle heilte.“
Das ist was wir brauchen, wir brauchen Heilung, und das spüren wir
unbewusst. Das ist was wir im Psalm gehört haben: das hört man nicht, das ist
ganz leise,… und trotzdem. Darum reagieren wir auf das Evangelium, dass man
hört, da gibt es Heilung. Da sagt man; Heilung soll so sein, großartig. Nein,
Heilung von innen heraus, das ist das geheimnisvolle was der Mensch ist. Im
innersten wissen wir alles was da steht, darum schreckt es uns auch auf, weil
wir wissen: wir brauchen Heilung. Das ist was bei der Heiligen Messe geschieht,
wo man sagt: die Arznei des Lebens, Jesus selbst, soll in uns hineinkommen. Und
das ist genau, warum sie Jesus berühren wollen. Sie wollen, dass er sie heilt,
und das ist was wir immer noch nach 2000 Jahren und den ganzen Weg durch
wissen: wir brauchen Heilung.
Und das ist genau was die Apostel verkünden. Sonst könnten sie sagen:
„naja, da muss man auch nicht wegfahren extra, das ist ein Haufen Arbeit, da
schicken wir einen Brief hin das passt schon.“ Nein, sie selber gehen hin, darum
sind sie beim Namen gerufen. Sie sind zu allem bereit. Es heißt aber auch: sie sind
zu etwas anderem bereit. Es geht nicht um Geld, es geht nicht um berühmt werden
das man sagt, da kommt man und umso mehr mich sehen umso berühmter wird man,
nein sie sind bereit bis zum Tod durchzuhalten. Da geht es auch um Wahrheit, da
geht es um Ehrlichkeit und Wahrheit. Wenn man das verkündet soll das kein
Profit oder sonst was sein, oder Sozialprestige „ich bin so ein gewaltiger
Prediger“ oder „ich hab das so gewaltig gebaut“, das will Jesus alles zusammen
nicht und wir wissen das, wir spüren es auch. Wir erkennen auch ob das echt ist
oder ob das nur eine Show ist.
Sie sind den Weg bis zum letzten gegangen. Simon ist ein echter Zelot
geworden, was damals eine Gruppe war, die eher radikal war, aber er hat
geeifert bis zuletzt und darum hat er die Krone des Martyriums und ist für uns
ein Zeichen. Er hat es nicht getan damit er dafür etwas kriegt, sondern er hat
es gemacht, um uns allen Gott und diese Heilung weiterzuvermitteln. Das macht
einen Apostel aus, er vermittelt etwas weiter, nicht damit er Anhänger hat. Das
soll auch der Hintergrund sein für jeden der was weitergeben will. Das ist auch
letztendendes der Sinn einer Weihe, das man sagt „ich werde abgesondert, damit
ich das tue“, nicht für das und jenes und dass dann alles so klass wird und
dann hab ich das, nein, das ist nicht der Grund. Der Grund soll sein, wo es
heißt bei den Jüngern in Emmaus: „brannte nicht unser Herz“. Das macht einen
Apostel aus. Amen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen