Nach den sehr heißen sommerlichen Wochen in denen wir hoffentlich auch Zeiten der Ruhe und Erholung finden konnten, läuft alles wieder nach dem üblichen Takt der Arbeit, der Schule und all den Verpflichtungen und Aufgaben, denen wir uns zu stellen haben.
Es waren auch die sommerlichen Wochen, in denen wir Abschied nehmen mussten von Stiftspropst Franz Graber, der nach längerer Krankheit aus dieser Welt geschieden ist.
v.l.n.r.: Diakon Alfred Thalmeiner, Stiftsprobst Franz Gaber, Pfarrer Helmut Friembichler bei der Einweihung der Sixtkapelle,Oktober 2011 |
Pfarrer Franz Graber kam im Jahre 1989 nach Seekirchen, in meinen Heimatort und war mir beigestanden auf meinem Weg zum Priestertum. Franz Graber wurde 1951 geboren, wuchs in Wald im Pinzgau auf. Vielen ist er noch aus dieser Zeit in Erinnerung geblieben. 1981 konnte er in Wald die Primiz feiern. Seekirchen war dann der Ort, an dem er am längsten seinen priesterlichen Dienst vollzog, ja auch noch dann, als eine Krankheit seine Kräfte zusehends einschränkte. Während der Zeit meines Studiums war er mein geistlicher Begleiter.
Über 25 Jahre war er für seine Pfarrgemeinde da und von vielen hoch geschätzt. Die Feier meiner Primiz in Seekirchen erfüllte ihn mit großer Freude und als mir mit Neukirchen und Krimml auch seine Heimatgemeinde Wald zur seelsorglichen Betreuung anvertraut wurde, war das Band der Verbundenheit mit ihm noch stärker.
Primizspruch: Sucht zuerst das Reich Gottes |
Die Feier des Sonntagsgottesdienstes am 26. Juli 2015, bei dem ich konzelebrieren durfte, ist im Rückblick betrachtet wie ein Geschenk des Abschieds, bei dem noch keiner von uns wusste, dass es der letzte gemeinsame Gottesdienst sein wird.
Es begann für ihn sodann ein Leidensweg, der ihm keine Wahl ließ, als das Leben hier auf Erden loszulassen, um sich ganz in die Arme des Erlösers zu geben. Es war der Freitag, der 21. August 2015, an dem er in den Leidensstunden unseres HERRN sich aus dieser Welt aufmachte, um mit IHM ins neue Leben zu gehen. Die Sterbeglocke konnte ich in meiner Heimatgemeinde vernehmen und die Betroffenheit in ganz Seekirchen war geradezu spürbar.
Würdig wurde für ihn mit vielen Priestern und Gläubigen der Trauergottesdienst gefeiert und er fand seinen letzten Ort der Ruhe in der Kanonikergruft von Seekirchen. Viele Walder waren gekommen, um ihn auf diesen letzten Weg zu begleiten.
Als Christen haben wir eine so große Hoffnung. Diese Hoffnung hat unser lieber Graber Franz in vielen Menschen geweckt. Es sei ihm Dank gesagt für sein Wirken um das Reich Gottes, das wir ja zu aller erst suchen sollen, wie es sein Primizspruch (Mt 6,33) uns sagt. Möge er bei Gott seinen Frieden finden, und möge ihm all das vergolten werden, was er Gutes gewirkt hat. Jetzt bleibt die Trauer des Abschieds, aber auf ewig bleibt die Freude des Wiedersehens.
Euch liebe Gläubige möchte ich ermuntern, in dieser Hoffnung zu leben und all euer Vertrauen auf Jesus Christus zu setzen. Er wird uns nicht enttäuschen, er macht seine Verheißung wahr. Gehen wir gemeinsam diesen Weg und geben wir acht, dass dieser Glaube nicht abnimmt, sondern immer und immer wieder gestärkt werde.
Jesus Christus segne euch und weise euch den Weg zum ewigen Heil!
Euer Pfarrer
Helmut Friembichler
(aus: Pfarrbrief 2/2015)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen