Der Akt zu den Kirchenfenstern ist mit 30 Blättern samt Skizzen sehr umfangreich. Dr. Fussenegger teilte mir mit, dass nicht alle Entwürfe der Fenster zu finden waren. Warum die Pfarrherren gerade auf diese uns bekannten Heiligenbilder kamen ist sicher im Archiv der Erzdiözese zu finden.
1906 begann also dieses nicht ganz einfache Vorhaben. Pfarrer Matthäus Neumayr [Pfarrer in Neukirchen von 1906 bis 1910] erkundigt sich bei der Firma „Tirol Glas“ um den Preis der verschiedenen Ausführungen.
Die Antwort: 1.960 Kronen ohne Einbau und Schutzgitter [ca. 9.868 € - natürlich ohne die Inflation zu berücksichtigen].
Dieses Angebot dürfte gepasst haben, denn im Oktober 1907 drängt bereits Pfarrer Neumayr auf baldige Lieferung. Aus dem Briefverkehr
geht deutlich hervor, dass es viele Schwierigkeiten gegeben haben musste. Ohne Sponsoren war diese große Anschaffung sicher nicht zu machen und da waren es sicher die Neukirchner Bürger, sowie Josef Kolmer der Gemeindesekretär und die Grafen, z.B. Gotthard von der Recke Volmerstein (man siehe Entwurf Hubertusfester), die geholfen haben.
Malermeister Josef Zwicknagl ergriff 1908 die Initiative und so wurden auch die hl. Agnes und der hl. Aloisius im Presbyterium als Ganzfiguren ausgeführt.
1910 führt Herr Pfarrer Karl Brunnschmied (Pfarrer von 1910 bis 1922) das Werk einem
glücklichen Ende entgegen. Er plant eine Kirchenrenovierung und da sollen die Fenster eingesetzt werden.
Und so war es dann auch, ab 1911 erstrahlen die uns bekannten so herrlichen Kirchenfenster in der Pfarrkirche Neukirchen zum Hl. Johannes.
Herr Pfarrer Josef Hauthaler veranlasste in den 80er Jahren eine Thermoverglasung.
Dank der tüchtigen Pfarrkirchenräte strahlt nun auch das Fenster des hl. Antonius in die Kirche
hinein.
Gemeindearchiv Neukirchen, Franz Brunner sen. Archivar,
Neukirchen, am 07.September 2017
Fotos: Verschiedene Planungsphasen des Hubertusfensters in der Pfarrkirche Neukirchen. Quelle: Museum Ferdinandeum Innsbruck, Dr. Gernot Fussenegger
Das fertige Hubertusfenster |
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