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Dienstag, 21. Oktober 2014

Ehe - an Schwächen anpassen oder an der Kraft Christi messen?

Gestern, einen Tag nach ende der außerordentlichen Bischofssynode zu Familie, kam mir in einem Interview mit Pater Werenfried van Straaten, dem Gründer von Kirche in Not (und ein wahrer Held des 20. Jahrhunderts) einige Sätze unter, bei denen ich an die Ehe denken musste. Hier dieses wunderbares Zitat:
"Die Menschen sind viel besser, als wir denken. Uns fehlt nur der Mut, große Opfer von ihnen zu verlangen. Fast zu allen Zeiten wurde das Christentum den Schwächen der Menschen angepaßt, statt die Menschen an der Kraft Christi zu messen. Wenn wir etwas Großes verlangen, dann sind die Leute froh, es tun zu dürfen. Sie sind zu wirklichen Opfern bereit, wenn wir den Mut haben, sie von ihnen zu verlangen. Man muß die Menschen bloß davon überzeugen, daß das Reich Gottes unentbehrlich ist."
PA Ruben

1 Kommentar:

F. M. hat gesagt…

"Man muß die Menschen bloß davon überzeugen, daß das Reich Gottes unentbehrlich ist."

Der Mann wollte nur das Beste, aber er konnte natürlich nicht ahnen, was für eine Katastrophe auf die Kirche zurollt, mit allen ihren, na, nennen wirs mal menschlichen Schwächen.

Und sie sind genau deswegen nicht mehr zu überzeugen, dass das Reich Gottes, das inzwischen angeboten wird wie sauer Bier, für sie unentbehrlich ist.
Und die Unentbehrlichkeit von Gottes Reich einfach zu befehlen, wie man das bis in die zweite Hälfte des zwanzigsten Jahrhundert praktizierte, ist auch nicht mehr unbedingt en vogue.

Also was machen wir jetzt, um die Menschen von der Unentbehrlichkeit des Reichs Gottes zu überzeugen?
Wie wäre es mit einem guten Vorbild? Das wäre doch schon einmal ein Anfang.
Keine Skandale mehr; keine gutsherrlichen Entscheidungen mehr, die kein Mensch versteht; kein undurchschaubares Finanzgebaren mehr, dafür Seelsorge at its best. Und vielleicht noch etwas, am besten keine abstrusen Verlautbarungen im Befehlston über Sex, bei denen die Menschen nur noch mit den Schultern zucken.