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Mittwoch, 12. Oktober 2016

H wie Herbst oder W wie Winter? Dackel Niki aus Krimml

Liebe Frauchen, liebe Herrchen,

das Ende meines Bleistifts zwischen meinen Pfoten ist schon völlig zerkaut und zerbissen (schmeckt
aber nicht), das andere Ende sauber angespitzt zuckt zwischen den Buchstaben hin und her, unschlüssig, mit welchem ich hier beginnen kann. Der Bleistift springt vom H wie Herbst zum S wie Sommer und weiter zum W wie Winter. Nun, vielleicht mische ich daraus eine Art Cocktail, etwas Eis dazu und dann gerührt - nicht geschüttelt. Vielleicht aber können wir doch noch einen schönen Spätsommer genießen.

Aber gleichgültig wie es draußen war, ich habe jeden Tag als Geschenk genossen. Fast täglich führte der Weg hinab in die Nähe der Kneippanlage, gemeinsam mit zwei Artgenossen, da hat man ja immer gemeinsamen Spaß.

Auch macht es mich immer fröhlich, wenn ich jetzt beim Gang durchs Dorf die lustigen Gestalten aus Stroh mir anschauen kann, die auf den Bauernherbst hinweisen. Ich staune da immer über den Fleiß und die Geschicklichkeit, die diese Figuren entstehen lassen.


Das Stichwort „Bauernherbst“ erinnert an zwei Feste im Dorf, die wir noch schön miteinander feiern werden. Ich denke an das Erntedankfest. Eine wunderschöne Erntekrone wird in einer Prozession in die Kirche getragen, um den Altar liegen die Gaben, die erwirtschaftet wurden. Da liegen auch herrliche Schinken und Würste und jede Menge Grünzeug, das mich allerdings nicht so interessiert.

All diese wertvollen Gaben als Zeichen für die Dankbarkeit der Menschen an den Schöpfer, der das Mühen der Menschen mit seinem Segen begleitet.
Das Betrübliche an dieser Situation ist nur, daß mir dann der Zugang zur Kirche verwehrt wird. Da kann ich auf den hl. Franziskus als Tierfreund verweisen wie ich will, es hilft nichts. Die Schinken und Würstchen bleiben unerreichbar.

Das zweite Fest wird dann der Almabtrieb. Die Kühe kehren von den Almen zurück ins Dorf und in ihre Ställe. Und auch hier sind wieder alle dankbar, daß sie nicht nur rund und vollgefressen zurückkehren sondern auch ohne Unfall. Die Dorfstraße ist geschmückt mit Ständen aller Art.
Ein Umzug erinnert an das Handwerk und viele der alten Geräte und Maschinen. Viele Besucher genießen diesen Tag und denken dabei vielleicht auch an die vielen Hände, mit denen einfallsreich und fleißig alles aufgebaut und hergerichtet wurde.

Und nun mit fröhlichem Gekläff,
Ihr Dackel Niki.
(aus Herbstpfarrbrief 2016)

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