Mitbeten am Mittwoch: 1. Adventwoche
Frost in Wald |
Psalm 23, Matthäus 15,29-37, Gedanken zum Evangelium: Aufsteigen und sich niederwerfen
Predigt Ruben Mitbeten am Mittwoch 1.
Adventwoche 2020
Liebe Gläubige,
euch Pinzgauern braucht man ja über die Berge
nichts erzählen. Wir sind ja umgeben von Grasbergen, Hohe Tauern, 3000er
rundherum, der Großvenediger gleich im Blick wenn man ein bisschen raus fährt
nach Neukirchen. Also von den Bergen braucht man euch nichts sagen. Umso mehr
kann es uns erstaunen, umso mehr können wir sagen: was haben die für eine
Anstrengung unternommen. Wenn Jesus auf einen Berg geht, und selbst wenn das
nur ein Bichl ist im Vergleich zu dem was unsre Berge sind, aber: Lahme,
Krüppel, Blinde und Stumme bringen sie auf den Berg hinauf. Und eine andere Sache,
von der wir alle Bescheid wissen ist es, wie wichtig es ist sich gut zu
ernähren. Aber was machen die? Drei Tage sind sie bei Jesus und haben nichts zu
essen mehr, aber sie harren aus bei ihm. Also das sind schon große Vorbilder
kann man vielleicht sagen. Menschen die lahm, blind, stumm, Krüppel, krank, auf
den Berg gehen und ausharren bei Jesus. Da können wir auch für unsren Glauben
und unser Leben lernen oder sehen wie wichtig es ist, den ganzen Weg zu gehen,
sich auch aufzuraffen, den Weg zu finden zu Jesus, so wie heute wir an diesem
eiskalten morgen den Weg in die Kirche gefunden haben. Ein kleiner Weg - aber
auch etwas. Ich kann mich erinnern, in einer Zeit wo ich eigentlich angefangen
habe fast täglich in die Messe zu gehen, wie ich studiert habe damals am Anfang
in Wien mit 18, 19 Jahren, und umso mehr ich mir jeden Tag gedacht habe
ich will in die Kirche gehen, umso mehr hat sich in mir etwas gesträubt. Das
war so wie es in den Comics ist, wie ein kleiner Teufel der auf der Schulter
sitzt, der dir dann sagt: "Na, du musst ja nicht jeden Tag in die Kirche gehen",
oder "ja, das Bett wäre ja noch so schön warm, bleib doch noch liegen und sprich
dann so ein [Gebet]..." das war richtig jedes Mal eine Überwindung. Interessant
war, oder schön oder gut für mich war, dass das nach einer Zeit, in der ich durchgehalten
habe aufgehört hat. Aber das kann natürlich wiederkommen. Aber da war es auch
so, dass ich gemerkt habe: Ach, stell dich auf die Beine, tu es nicht nur in Gedanken,
sondern mit Leib und Seele. Stell dich auf die Füße und geh. Ich hab heute gelesen
von Theodor von Mopsuestia, das ist ein Kirchenvater aus den ersten Jahrhunderten:
Jesus zeigt seine Kraft und Hingabe nicht nur in Worten sondern in Taten. Der
tut etwas mit den Menschen, und etwas für die Menschen. Also das ist wichtig,
diese Anstrengung. Und was ich da auch ein bisschen herausgelesen habe von
einem Kirchenvater: was da passiert mit diesen Menschen, das ist wie eine
Anbetung. Sie gehen zum Berg hinauf wo Jesus ist, das ist wie wenn wir zum
Throne Gottes gehen, wenn wir hierher gehen, zur Monstranz, zum Tabernakel, wo Jesus
zeltet. Das Wort Tabernakel bedeutet ja Zelt, das ist das Bundeszelt wie Israel
durch die Wüste gezogen ist. Wir ziehen auch hinauf, diese Stufen die zum Altarraum
führen, in manchen Kirchen sind es noch mehr, das ist auch so wie ein heiliger
Berg. Und dann legen sie die Lahmen Krüppel, Blinden, Stummen, Kranken zu
seinen Füßen hin. Dass ist, wie wenn wir nachher dann uns vor dem Leib Christi,
vor Jesus auf die Knie legen. Und diese Lahmen, Krüppel, Blinden und Stummen und
Kranken, das ist wenn wir alles zu Gott bringen, das ist, wenn wir unsre
Gebete bringen, wenn wir Menschen hinbringen um die wir uns sorgen, Menschen
die es schwer haben oder auf schlimmen Wegen unterwegs sind. Aber wir selbst sind
auch diese Lahmen, Blinden, Stummen, Krüppel und Kranken die sich vor Jesus
hinwerfen. Und wenn man sich so vor Jesus hinwirft, vor Jesus hinlegt, in die
Anbetung geht, Gott sich ausliefert, dann passiert das: und sie wurden geheilt.
Und es heißt auch: Die Menschen als sie das sehen und staunen, dann preisen sie
den Gott Israels. Sie haben vielleicht noch nicht alle erkannt, wie dieser Gott
Israels in Jesus gegenwärtig ist, aber die Gegenwart Gottes, die
haben sie schon erkannt, denn alle preisen Gott und selbst als der Hunger
vielleicht unerträglich wird gehen sie nicht nach Hause, sie wollen bei ihm
bleiben. Das sind so starke Erlebnisse und für uns auch starke Bilder unseres
Lebens, unseres Glaubens. Wie wir die wir hierherkommen eine kleine Anstrengung
machen und diesen Berg auch erklimmen zum Throne Jesu, zur Heiligen Anbetung,
so haben diese Menschen das getan, und so wie dort die ganzen Lahmen, Krüppel,
Stummen, alle Bedrängten waren, werfen wir uns jetzt nieder vor den Füßen Jesu,
und er tut dann aber etwas, nicht nur Worte sondern Taten. Er selber
ist diese große Tat Gottes und das Wort Gottes, und er tut das für uns, er
heilt sie, und er heilt auch uns. Amen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen