Mitbeten am Mittwoch: 2. Adventwoche
Wolkensäule in Wald |
Psalm 103, Matthäusevangelium 11,28,30,
Gedanken zum Evangelium:
Schlüssel zum Glück - von Jesus lernen
Liebe Gläubige,
Ein Evangelium,
das gar nicht länger sein muss, weil in diesen wenigen Worten so viel drinnen
steckt. Mir kommt fast vor da steckt so etwas drinnen wie der Schlüssel zum
guten Leben, der Schlüssel zu einem Leben aus dem Geiste Gotte. Es ist dieser
kleine Satz: „lernt von mir“… ja was sollen wir von Jesus lernen? Der Heilige
Augustinus hat gesagt: lernen wir Tote zu erwecken, lernen wir die ganze Welt
zu erschaffen und neu zu schaffen, lernen wir…? Nein! Wir lernen gütig und von
Herzen demütig zu sein, das lernen wir von Jesus. Gütig und von Herzen demütig.
Eine Erfahrung,
die wir vielleicht schon selber in unserem Leben gemacht haben oder was wir an
Menschen sehen: Was sind den Menschen die wirklich auch ein tiefes Glück, also
einen tiefen Frieden mit der Welt und mit ihrem Leben haben? Sind es die
Menschen, die alles haben wollen, alles erreichen wollen und dann doch immer wieder das Gefühl haben es
gibt jemanden der ist noch besser als ich, es gibt etwas das habe ich immer
noch nicht, ich bin immer noch nicht so im Rampenlicht wie ich sein sollte oder
wie es mein guter Charakter oder meine Talente verdienen oder einfach weil ich
so super bin. Und leider geschieht auch in unserer Erziehung einiges [Falsches,
]dass schon die Kinder teilweise so hingestellt werden: na mein Kind, das kann
gar nichts falsch machen, es ist so super, und wehe der Lehrer sagt vielleicht
noch mein Kinde hätte da irgendwelche Defizite. Da muss sich jeder natürlich bei
der eigenen Nase nehmen.
Man merkt
aber: die glücklichen Menschen sind nicht die, die glauben und so leben wie
wenn ihnen alles zu steht und wie wenn sie alles verdient hätten weil sie
einfach so unglaublich einzigartig sind. Wir sind einzigartig, aber nicht in
diesem Sinn. Wir sind einzigartig weil Gott mit jedem Menschen, egal welche
Talente, egal welche Aufgaben er hat und egal ob er jetzt besonders sportlich
oder besonders gescheit ist oder nicht, weil Gott mit jedem Menschen eine
einzigartige Geschichteschreibt. Für jeden Menschen gibt es eigene Türen, durch
die er durchgehen muss, eigene Erfahrungen, eigene Dinge die er auch im Namen
Gottes tun kann. Glücklich oder im Frieden leben meiner Erfahrung nach Menschen,
die sagen oder so leben, dass sie sagen: Naja, warum hätte ich mehr verdient
als ein anderer Mensch. Oder wenn man einfach nicht einfach alles erwartet und
sagt ich müsste alles haben und alle bekommen, das man sagt: Was da ist, ist
ein Geschenk, und was nicht da ist ist halt nicht da aber es wird schon einen Weg
geben.
Oder es begegnet
uns auch immer wieder, das man sagt: Ja, solange das Unglück wo anders ist, das
hört man und ist vielleicht interessant oder man leidet ein wenig mit, aber es
ist nicht so schlimm. Und auf einmal passiert es einem selber, eine Krankheit,
ein Todesfall oder der Verlust einer Arbeit, irgendetwas, und auf einmal sagt
man: Wie kann Gott so etwas zulassen. Furchtbar wenn so Dinge passieren, aber:
wenn es einem anderen passieren kann, warum kann es nicht mir passieren? Ich
lebe auch nicht in der Erwartung, selbst als gläubiger Mensch, das mir diese
Dinge nicht passieren. Ich vertraue auf den Schutz Gottes, aber ich vertraue
auch darauf, dass er der Gott ist, der Mensch geworden ist, das Kreuz getragen
hat, gekreuzigt worden ist, und der eben sagt: Nehmt das Joch auf euch. Ich
brauche nicht erwarten, dass mir das nicht geschieht. Da hat es einmal so einen
kleinen Comic Strip gegeben. Ich glaube das war Hägar der Schrecklich, so ein
kleiner in der Zeitung. Da sagt er: „Warum ich?“ Und dann kommt die Stimme aus
dem Himmel: „Warum nicht!“. Da steckt eine tiefe Weisheit drinnen: Wenn es
einem unschuldigen Kind sogar passieren kann ,warum soll es nicht mir passieren,
warum soll es nicht dem Papst passieren, warum soll es nicht jedem Menschen passieren
können?
Wenn man das
erkennt ist auch irgendwie ein Schritt zur Demut, die ein Gegenteil des Stolzes
ist. Das man nicht sagt Stolz: Ich bin ich, und da fährt der Zug drüber, mir
kann nichts passieren, mir steht alles zu, ich habe meine Meinung, das ist so.
Sondern das man sagt: Wir sind alle vor Gott Menschen auf der gleichen Ebene. Wir
sind Sünder vor Gott, wir haben schöne Seiten, wir haben dunkle Seiten, aber
wir sind da im gleichen Boot. Und wenn einem anderen das Unglück passiert,
passiertes es irgendwie auch mir, denn wir sind ein Leib Christi und so gehören
wir alle zusammen. Und das lernen wir von Jesus, gütig und von Herzen demütig
zu sein.
Er sagt
hier: nehmt mein Joch auf euch, es drückt nicht und meine Last ist leicht. Er
sagt also eigentlich: dass was ich euch gebe, es ist auch eine Aufgabe, es ist
auch etwas schweres, aber eigentlich macht euch das frei. Das ganze starke ist
für mich das, wenn man weiterdenkt: Jesus hat dann wirklich die Last getragen
und das Joch. Er hat das Kreuz getragen. Also das was er uns sagt, sagt er
nicht nur von oben herab und sagt Ihr solltet so sein, sondern er selber geht
den Weg viel intensiver als wir ihn jemals gehen werden. Er trägt die Sünde und
die Last der ganzen Welt. Also was er sagt, das tut er wirklich selber, er geht
den Weg damit wir ihn überhaupt gehen können. Genauso wie er durch den Tod
gegangen ist zum Leben, denn wenn er die Spur nicht gezogen hätte – wenn es so
schneit draußen kann man das Bild gut verstehen – wenn er nicht durch den
tiefen Schnee die Spur gezogen hätte für uns, dann könnten wir den Weg gar
nicht gehen. Und das lernen wir von Jesus.
Und wenn man
dann so vielleicht lebt, und gar nicht erwartet das einem alles zusteht und das
man glaubt, dass manselbst so gut ist, dann könnenauf einmal aber Wunder geschehen
durch einen. Und ich denke, die vielen Heiligen, die Wunder gewirkt haben, die
haben sicher nicht gesagt oder gedacht: jetzt mach ich aber ein Wunder weil ich
kann das. Nein, die werden sich sicher gedacht haben: Was, das ist jetzt
geschehen, durch mich? Ich bin doch mehr als unwürdig für so etwas. Aber wenn
Gott das will, dann soll es durch mich geschehen. Und das ist auch so etwas wie
das Geheimnis der Kirche und das Geheimnis der Weihe und der Auserwählung von
Menschen durch Gott Menschen. Weil sobald ein Priester oder ein Diakon oder ein
Bischof zu denken anfängt, ich bin jetzt da der, der das macht, dann ist er schon
auf einer schiefen Ebene, die nach unten führt. Das ist ein Grundsatz der
Kirche: unabhängig von unserem Charakter und von den Werken und den Talenten
wirkt immer Gott durch den Priester und ich denke auch durch uns.
Lernen wir von
Jesus diese Demut, dann kann Gott wenn er will uns zu Werkzeugen machen und auch
große Wunder geschehen lassen, Heilung, Befreiung, egal was. Aber es beginnt,
damit, dass wir von Jesus lernen gütig, Gut zu sein, und von Herzen demütig.
Amen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen