Mitbeten am Mittwoch, 3. Adventwoche
Kreuz in der Sulzau, Neukirchen |
Psalm 85, Lukasevangelium 7,18-23
Gedanken zum Evangelium: Jesus, die Tat Gottes
Liebe Gläubige,
Wir hören
also hier im 7. Kapitel des Lukasevangeliums, dass Johannes 2 seiner Jünger zu
Jesus schickt und ihn fragen lässt: „Bist du der, der kommen soll, oder müssen
wir auf einen anderen warten?“. Ist das nun möglich, dass Johannes so zweifelt,
kann das sein? Er, der die Stimme gehört hat und in der Gestalt einer Taube den
Heiligen Geist gesehen hat, wie er auf Jesus herab kommt, der gesagt hat „Seht
das Lamm Gottes“ – ist das die Möglichkeit. Ich denke nein.
Selbst wenn es
hier so wäre, könnten wir auch etwas Gutes herausholen, z.B. das wir sagen
könnten: Da sehen wir, auch wenn wir schon ganz stark sind müssen wir trotzdem
immer aufpassen, wir haben es einfach nicht im Sack, und auch wenn wir Gott und
Jesus schon ganz tief kennen gelernt haben -nicht erfasst weil Gott fassen
können wir ja nicht - aber wenn wir schon eine Beziehung mit Gott haben, mit
Gott in einem Bund getreten sind, müssen wir aufpassen das wir das nicht
verlieren. Also selbst ein Zweifel des Johannes könnte uns gutes Lehren über
die Vorsicht, „seid wachsam alle Zeit“.
Aber ich
denke das verfehlt hier den Punkt, dass man sagt naja der Johannes ist auch nur
ein Mensch und er tut sich auch ein bisschen schwer mit dem Glauben. Nein ich
denke das steckt hier nicht drinnen. Mir kommt vielmehr vor, dass hier zwischen
Jesus und Johannes eine Verbindung ist und ein Gedanke, der sie verbindet. Da
werden sie ein wenig ohne das es ausgesprochen wird im positiven Sinn zu
Komplizen. Ephraim der Syrer hat da gesagt: Johannes schickt sie aus, damit ihr
Glaube gestärkt wird. Nicht das sein Glaube gestärkt wird, sondern der Glaube
der Jünger. Johannes weiß er wird bald sterben, getötet werden, und er schickt
sie aus und sagt: Geht zu diesem Jesus und fragt: „Bist du der, der kommen soll“?
Johannes weiß
es, er hat die Stimme Gottes gehört und er hat die Taube, den Heiligen Geist
gesehen und er ist mit Jesus in Verbindung, aber die Jünger wissen es noch
nicht. Was nützt es wenn Johannes noch hundert Mal sagt: „da ist etwas unglaubliches
passiert und da war Jesus und dann war das…“ Wir wissen das vielleicht aus dem
eigenen Leben: Menschen erzählen Dinge, erleben Dinge und dann denkt man sich: „Naja,
so heiß wird das auch nicht gegessen, da wird er schon, ich weis nicht was
erlebt haben, oder er bildet es sich ein“ oder wie sie nachher sagen beim
Pfingstereignis: „Haben sie einen über den Durst getrunken? Wird schon nicht so
wild zugegangen sein“. Das kann so leicht passieren. Johannes schickt seine
Jünger und will, denke ich, dass sie mit eigenen Augen sehen, nicht nur mit den
Ohren hören, sondern mit eigenen Augen sehen.
Genau das
geschieht. Sie gehen zu Jesus. „Damals heilte er viele Menschen“ heißt es dann,
von ihren Krankheiten, Leiden, von den Bösen Geisterns, Blinde konnten wieder
sehen. Und als sie ihn fragen sagt er nicht: „Ja ich bin es, glaubt mir nur“.
Nein, er sagt: „Sagt Johannes, erzählt Johannes was ihr gesehen habt; Blinde
sehen Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote stehen auf“. Das
wussten sie, dass sind die Zeichen des Messias, das wird geschehen, wenn der
Herr kommt, nur Gott kann das vollbringen. „Tote auferwecken und den Armen wird
das Evangelium verkündet“. Ich finde das so stark in dieser Auflistung, das
letzte ist: „den armen wird das Evangelium verkündet“, wie wenn das der
Höhepunkt wäre. All die Wunder sollen uns zeigen wer Jesus ist, aber ausmachen
tut es, dass den Armen das Evangelium verkündet wird. Also Jesus sagt nicht: „Ja
so ist es“, sondern er sagt: „Seht mit eigenen Augen, was geschieht hier vor
euren eigenen Augen?“
Und er
schickt sie zurück zu Johannes und gleich im Anschluss redet er zu den anderen
Menschen von Johannes und sagt: „Johannes ist der größte von allen Menschen.
Johannes ist der, der den Weg ankündigen soll“. Er sagt nicht: „Boa, der
Johannes hat aber auch keinen starken glauben, jetzt hät ich ihm so viel
geschenkt…“. Man spürt wirklich heraus, dass Johannes und Jesus den Jüngern, in
diesem Fall den Jüngern des Johannes aber auch uns, das hinterlassen wollen. Damit
sie wirklich glauben, weil jetzt kennen sie Jesus nicht mehr nur vom
Hörensagen, sondern sie haben ihn mit eigenen Augen gesehen, sie kennen Jesus
jetzt wirklich und sie haben gesehen was er tut. Es ist also nicht der Zweifel,
der im Vordergrund steht, sondern es ist eine Bestärkung des Glaubens.
Dieser
Glaube wird gestärkt nicht nur durch Worte, sondern mindestens ebenso durch die
Taten. Es sind nämlich nicht die vielen Worte, sondern das eine Wort Gottes,
und das ist Jesus, es ist das Wort, das nicht nur ausgesprochen wird und
verhallt, sondern es ist das Wort, wie es heißt im Psalm, dass das vollbringt
was es sagt. Gott spricht sein Wort und sein Wort tut das, was er sagt. Diese
Taten und dieses Wort, dass wird eins in Jesus. Er ist das Wort Gottes und er
ist die Tat Gottes. Er ist es, er ist eben Jesus, das Wort bedeutet: Gott
rettet. Er ist der Gott, der rettet, unser großer dreifaltiger Gott der in
Jesus Mensch geworden ist und der zu Weihnachten in der Krippe liegt, in
unseren Armen und der uns erlöst.
Herr stärke
auch unseren Glauben, so wie du den Glauben der jünger des Johannes gestärkt
hast. Amen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen