Liebe Gläubige, liebe Freunde,
Ich darf euch schreiben, dass für mich nun die Ausbildung zum Diakon begonnen hat. Die Ausbildung dauert 4 Jahre und dann, so Gott will, werde ich zum ständigen Diakon geweiht.
Das Sakrament der Weihe hat drei Stufen. Zuerst wird man zum Diakon geweiht, dann zum Priester und dann (natürlich nur wenige) zum Bischof. Es ist also so, dass jeder Bischof zuerst einmal Diakon war, dann Priester, und schließlich Bischof. Jede Weihestufe hat einen eigenen Akzent und prägt den Geweihten sein Leben lang. Als Zeichen dafür trägt z.B. der Bischof unter seinem Messgewand auch eine ganz dünne Dalmatik, dass ist das Gewand, dass der Diakon in der Hl. Messe trägt.
Das Wort Diakon vom griechischen "diakonos" bedeutet Diener. In diesem Sinne wird bei der Diakonenweihe gebetet: "Im Dienst des Wortes, des Altares und der Liebe ist der Diakon für alle da".
In einer Erklärung des Gewandes des Diakons aus der Russisch Orthodoxen Kirche habe ich einmal gelesen, dass die Stola des Diakons, also das Stoffband, das er quer über die Schulter trägt, Engelsflügel symbolisiert. Denn wie ein Engel soll der Diakon herum schwirren, in der Messe die Gaben zum Altar und das Wort Gottes zu den Menschen bringen.
Diakonenweihe im Salzburger Dom (Foto: Johann Schwaighofer) |
Die wichtigste Bibelstelle zum Diakonat finden wir in der Apostelgeschichte, Kapitel 6 bis Kapitel 8. Im Kapitel 6 werden sieben erprobte Männer ausgewählt, damit sie den Aposteln bei der Versorgung der Armen helfen. Dazu beten die Jünger über ihnen und legen ihnen die Hände auf. Das Diakonat hat sich aber sehr schnell weiterentwickelt, denn schon in den Kapiteln 7 und 8 verkünden die Diakone wo es nur geht das Evangelium Jesu Christi und taufen die neuen Gläubigen. Im 1. Timotheusbrief wird auch beschrieben, wie ein Diakon sein soll (Kapitel 3 Verse 8-13). Wer es wissen will, kann es dort nachlesen. Bitte beurteilt mich nicht zu streng nach den dort aufgelisteten Kriterien, ich will mich aber bemühen.
Jesus als guter Samariter, Vorbild aller Diakone |
Heute kann der Diakon das Sakrament der Taufe spenden und einer kirchlichen Hochzeit assistieren. Auch kann er Begräbnisse und Segnungen halten. In der Messe verkündet der Diakon u.a. das Evangelium und kann predigen.
Bitte betet für mich auf dem Weg zum Diakonat.
Ich werde immer wieder gefragt, ob auch ein Diakon einfach so versetzt werden kann. Es ist nun so, dass auch ein Pfarrer nicht einfach so versetzt werden kann. Nach einer gewissen Zeit, etwa 15 Jahren, soll ein Pfarrer wechseln. So können neue Aufbrüche im Glauben ermöglicht werden, denn jeder Priester spricht andere Menschen an und hat eigene Schwerpunkte. Als verheirateter Diakon (oder jetzt als Pastoralassistent) könnte ich wohl vom Generalvikar oder vom Bischof gefragt oder gebeten werden, ob ich eine andere Aufgabe übernehmen würde. Aber es besteht kein Zwang, dass zu tun. Das Wohl der Familie und der Kinder ist in diesem Fall auch für die Diözese eine Priorität. Gegen seinen Willen wird also weder ein Priester noch ein Diakon noch ein Pastoralassistent versetzt. Wir sind hier, weil wir hier sein wollen!
Gesegnete Weihnachten wünscht euch
PA Ruben Weyringer
(Aus: Weihnachtspfarrbrief 2016)
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