Liebe Frauchen, liebe Herrchen,
nun gehen wir wieder auf Tage und Wochen zu, die in jedem Jahr die Menschen auf besondere und eigentümliche Weise ansprechen und beeindrucken. Insbesonders die Kinder erwarten und genießen diese Zeit in ihrer Vorfreude auf das Weihnachtsfest.
Der Tag des hl. Nikolaus, die Erinnerung an diesen großartigen und guten Menschen, bedeutet den Kindern das Hoffen auf gute Gaben, wenn sie abends ihre Schuhe vor die Tür stellen, auch das Öffnen der Fensterchen im Adventskalender birgt immer wieder Überraschung. Diese und etliche weitere Möglichkeiten geleiten sie immer näher zum Fest.
Aber für alle Menschen – die Erwachsenen ebenso – gibt es so viele Zeichen für die Großartigkeit dieses Festes. Es wird jetzt früh dunkel und in Fenstern strahlt überall Licht und leuchtet in die Finsternis. Dieses Licht vermittelt uns Geborgenheit, Wärme, Frieden. Freilich – zum Bedauern vieler – gibt es auch hinter manchem Fenster Unfrieden und Streit. Vielleicht helfen die Tage im Advent und das Weihnachtsfest zu einem bißchen Besinnung oder gar zu neuer Friedfertigkeit. Vielleicht erkennt auch mancher, daß das, was er für sein strahlendes Licht hält, doch nur eine qualmende Funzel ist und keineswegs ein Leuchtturm.
In unseren Wohnungen erstrahlt der Adventskranz, durchs Haus zieht der Duft von frisch Gebackenem, manchmal klingen Lieder zum Advent aus dem Radio. Mit offener, hoffnungsvoller Seele können wir uns auf das Fest der Geburt Christi freuen.
Auch in der gottlob untergegangenen DDR unseligen Angedenkens gab es sehr viele Christen (die Partei erhoffte ihr allmähliches Aussterben), natürlich feierten sie das Fest, sie wußten sehr gut, was diesen Tag zum Heiligen machte.
Natürlich konnte die Partei die Geburt des Gottessohnes nicht feiern, also erfanden sie den Tag der „Jahresendflügelpuppe“ (normale Menschen sagen „Weihnachtsengel“). Mit solchen und ähnlichen Wortmonstern (eine Kuh z.B. war eine „Grünkraut verarbeitende Großvieheinheit) wollte die Partei Bausteine liefern zum Aufbau des Sozialismus. Über die Qualität dieser Bausteine wissen wir Bescheid.
Nun aber gehen wir auf Weihnachten zu und beginnen mit dem Hl. Abend. Familien sammeln sich um Krippe, Weihnachtsbaum und Gabentisch. Der gute Brauch, sich gegenseitig zu beschenken, ist ja unser Zeichen der Dankbarkeit für das Geschenk, das wir mit allen Menschen erhalten haben.
Ich freue mich auf den Gabentisch, denn auf meinem Wunschzettel habe ich zwei große Würste erbeten.
Und nun mit fröhlichem Gekläff und allen guten Wünschen eine gesegnete und frohe Weihnachtszeit,
Ihr Dackel Niki.
(Aus: Weihnachtspfarrbrief 2016)
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