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Mittwoch, 6. November 2019

Der Gott der Lebenden - 32 Sonntag im Jahreskreis C


Der Gott der Lebenden
Der Himmel: ständig heiser vom vielen Singen und Bindehautentzündung vom ewigen Glanz … Ein Kabarettist beschreibt den Himmel ähnlich wie die Sadduzäer als eine unendlich ausgedehnte Fortsetzung des irdischen Lebens. Es ist ein anderer Ort, aber die gleiche Sache nur ohne Ende. Unerträglich, grauenhaft – wer will da noch hin, wenn das ewige Leben so ausschaut? Jesus sagt uns aber: Es ist eine andere Welt, nicht einfach die Fortsetzung der jetzigen. In ihr stellt sich nicht die Frage, wer dann zu wem gehört („wessen Frau wird sie dann sein? “). In einer für uns noch unvorstellbaren Weise werden wir alle zu Gott gehören. Es wird eine andere Art des Lebens sein, („den Engeln gleich“), und auch unsere Beziehungen zu einander sind dort anders. Wie genau wird uns nicht verraten, nur angedeutet.

„Ach die Auferstehung ist ja doch nur ein billiger Trost“ hören wir immer wieder. Ja, ein Trost ist sie, aber nicht billig. Lohnt es sich nicht alles dafür zu geben einmal mit den von uns geliebten Menschen in der Herrlichkeit Gottes leben zu können, wo es keinen Tod, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal mehr gibt (Offb 21,4)? Die Makkabäerbrüder haben dies geglaubt. Sie fanden die Kraft, um für die Einhaltung der Gebote Gottes zu sterben, im Glauben an die Auferstehung. An ihnen erkennen wir: Dieser Glaube verändert nicht erst unsere Zukunft, sondern uns in der Gegenwart. Wer an die Auferstehung glaubt, kann schwer so weiterleben, als wenn es kein ewiges Leben gäbe.
Dieser Glaube macht uns nicht einfach das Leben leichter, sondern fordert uns heraus und zeigt uns: Wie wir uns jetzt entscheiden, was wird denken, tun, sagen und unterlassen hat eine Bedeutung für die Ewigkeit. Dieser Glaube kann uns die Kraft auch zu großen Opfern geben.
Schon von der Taufe wissen wir, dass oft das Alte sterben muss, damit das Neue kommen kann. Durch die Taufe haben wir Anteil am Messias, an Jesus und sind nicht mehr der Vergänglichkeit unterworfen. Dies kann und soll unsere Art zu leben verändern. Und wenn wir auch oft vom Alten bedrängt werden und in es zurückfallen können wir doch hoffen und vertrauen: Er ist unser Gott und wir sind sein Volk, er ist ein Gott der Lebenden, nicht der Toten.#
(Ruben Weyringer für Rupertusblatt)

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