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Freitag, 14. Dezember 2018

Wie begegnet Jesus Menschen? - PA Ruben

"Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe" (Joh
13,15), so spricht Jesus. Wie handelt Jesus nun, wie begegnet er den Menschen?

Für Gott sind wir Menschen keine Objekte, also keine Dinge oder Gegenstände, die er bearbeitet oder herumschiebt wie Schachfiguren oder Marionetten.
Für Gott sind wir Subjekte, sind wir Personen mit freiem Willen, mit je eigener Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, mit eigenen Entscheidungen und Aufgaben. Daher begegnet uns Gott in Jesus nicht von oben herab, sondern er schaut den Menschen in die Augen und berührt sie. Wie oft sagt er doch "dein Glaube hat dir geholfen", nicht irgendeine Wunderkraft. "Glaube" bedeutet Vertrauen. Es ist also unser Vertrauen, das uns hilft. Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass der Mensch ohne Vertrauen nicht Leben kann. Auf die Frage "Wem vertraust du?", wäre die Antwort eines gläubigen Menschen wohl "Wie ein Kind den Eltern, so vertraue ich auf Gott".


Für Jesus sind wir nicht nur "Menschenmaterial" für ein Reich, das er aufbauen will und für das es Anhänger braucht. Jesus sucht keine Anhänger und keine "Pressure-Group", also eine Gruppe groß genug um Ziele durchzusetzen. Vielmehr sagt uns Jesus: "Kommt her, folgt mir nach" (Mt 4,19), "bleibt in meiner Liebe" (Joh 15,9).

Für den Umgang mit Menschen, denen wir begegnen, kann das bedeuten: Wie Jesus soll ich aus Menschen keine Objekte machen. Ich soll mir also nicht denken, ich wüsste am besten, was für sie richtig ist und wie sie eigentlich sein sollten. Ich soll nicht versuchen, sie nach meinen Vorstellungen zu formen und zu beeinflussen. Umso freier ich jemandem begegne, umso weniger Hintergedanken ich habe, umso mehr, denke ich, kann der Heilige Geist wirken.

Natürlich ist das Beste, was einem Menschen passieren kann, dass er oder sie Jesus findet (und sich von ihm finden lässt). Aber das kann nicht ich machen oder erzwingen. Wenn wir sozusagen von Tür zu Tür gehen, von Begegnung zu Begegnung eilen und ständig den Druck haben Menschen zu angeln, dann kommt nichts dabei raus. Man erkennt die Absicht und man ist verstimmt. Man spürt: da will jemand etwas verkaufen.

Beim berühmten Fischfang der Jünger gelingt der Fang nach einer ergebnislosen Nacht ja nicht, weil sie auf einmal eine so gute Angelmethode lernen oder ein besseres Netz bekommen, sondern weil sie vertrauen, und ihr Netz auf der anderen Seite auswerfen (Joh 21,6). Einfach so versuchen sie es auf der anderen Seite, ohne Grund aber aus Vertrauen. In glücklichen Momenten kann es uns auch so gehen, kann ein Mensch durch uns ein klein wenig die Nähe Gottes erspüren. Meistens passiert das aber genau dann, wenn man es selber nicht erwartet, und meistens merkt man selber auch gar nicht was da geschehen ist.

Eine größere Freiheit als im Glauben an Jesus kann man nicht finden. Umso wichtiger, denke ich, ist es für uns, dass wir unseren Glauben ohne Zwang und Druck leben, sondern in der vollen Freiheit, zu der uns Jesus berufen hat! So können wir in Gelassenheit und Freiheit von Jesus erzählen.

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