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Mittwoch, 28. Oktober 2020

MaM: Apostel Simon und Judas, Eph 2, Psalm 19, Lukas 6, Predigt von Diakon Andreas

 Fest der Heiligen Apostel Simon und Judas:

Engel am Hochaltar Neukirchen

Epheserbrief 2,19-22, Psalm 19, Lukasevangelium 6,12,19,

Predigt von Diakon Andreas: Was einen Apostel ausmacht



Eigener Psalmton:




Predigt transkribiert und leicht bearbeitet:
Was einen Apostel ausmacht

Liebe Brüder und Schwestern.

ich habe am Anfang schon gesagt und wir haben es jetzt auch wieder gehört: Jesus ruft die Menschen beim Namen und er schickt auch eine Botschaft aus. Wir haben im Antwortpsalm gehört: „Ein Tag sagt es dem andern, eine Nacht tut es der andern kund, ohne Worte und ohne Reden, unhörbar bleibt ihre Stimme. Doch ihre Botschaft geht in die ganze Welt hinaus, ihre Kunde bis zu den Enden der Erde.“

Man würde sich oft denken: ja, es kommt wer, und erzählt irgendeine Geschichte. Dann würde man normal sagen „ Ja, irgendeiner hat da eine Geschichte erzählt, was sich im Himmel abspielt“, und man würde sich denken, „naja, ganz interessant“. Aber berührt einen das wirklich? Dann sagt man „ja das war ganz nett“. Oder, wir wissen auch irgendwelche Vorträge, das ist im Grund eigentlich immer irgendwie bedeutungslos. Da ist aber ganz etwas eigenartiges bei der Botschaft und man merkt auch beim Evangelium und bei den Lesungen wie man da auf einmal innehält und sich denkt „was bedeutet das?“ und man merkt: da gibt es noch eine andere Ebene, da geht es noch um eine andere Geschichte. Da geht es nicht darum, dass man sagt „ja das gefällt mir oder gefällt mir nicht“, sondern es ergreift einen. Das macht aus, warum es dann später auch zum Martyrium gekommen ist.

Es war eben nicht so dass man sagt „der hat jetzt nette Geschichten erzählt darüber was die Götter oder Gott so treibt, das ist jetzt voll interessant“. So wie eine Predigt so wie ich jetzt was rede. Nein, da geht es um ganz etwas anderes: so viele Kilometer weg, so viel Zeit vergangen, aber wir sind hier. Wir wissen, dass letzten Endes die Botschaft, die da gebracht worden ist, nicht nur irgendwas ist fürs Gemüt, „das ist ganz nett und der Mensch braucht da was“, sondern man spürt da geht es um unser ganzes Leben. Gerade ein Märtyrer so wie die Heiligen Simon und Judas zeigen da immer wieder: die geben sogar das Leben dafür hin. Man würde für irgendeine nette Geschichte, wo man sagt, „naja, ist auch nett, der andere hat aber noch eine nettere Geschichte und das ist auch nett“, für das würde man sich nicht umbringen lassen.

Und wir haben gehört was los ist wie Jesus die Apostel zusammenruft, herausholt eigentlich, absondert müsste man sagen von den anderen Jüngern, die so halb dabei sind. Sie gehen hinunter und die Leute kommen alle und wollen ihn berühren, denn sie wollen geheilt werden, und da merkt man: das übersteigt das alles. Wir haben es gehört: "Sie alle wollten ihn hören und von ihren Krankheiten geheilt werden. Auch die von unreinen Geistern Geplagten wurden geheilt. Alle Leute versuchten, ihn zu berühren; denn es ging eine Kraft von ihm aus, die alle heilte.“

Das ist was wir brauchen, wir brauchen Heilung, und das spüren wir unbewusst. Das ist was wir im Psalm gehört haben: das hört man nicht, das ist ganz leise,… und trotzdem. Darum reagieren wir auf das Evangelium, dass man hört, da gibt es Heilung. Da sagt man; Heilung soll so sein, großartig. Nein, Heilung von innen heraus, das ist das geheimnisvolle was der Mensch ist. Im innersten wissen wir alles was da steht, darum schreckt es uns auch auf, weil wir wissen: wir brauchen Heilung. Das ist was bei der Heiligen Messe geschieht, wo man sagt: die Arznei des Lebens, Jesus selbst, soll in uns hineinkommen. Und das ist genau, warum sie Jesus berühren wollen. Sie wollen, dass er sie heilt, und das ist was wir immer noch nach 2000 Jahren und den ganzen Weg durch wissen: wir brauchen Heilung.

Und das ist genau was die Apostel verkünden. Sonst könnten sie sagen: „naja, da muss man auch nicht wegfahren extra, das ist ein Haufen Arbeit, da schicken wir einen Brief hin das passt schon.“ Nein, sie selber gehen hin, darum sind sie beim Namen gerufen. Sie sind zu allem bereit. Es heißt aber auch: sie sind zu etwas anderem bereit. Es geht nicht um Geld, es geht nicht um berühmt werden das man sagt, da kommt man und umso mehr mich sehen umso berühmter wird man, nein sie sind bereit bis zum Tod durchzuhalten. Da geht es auch um Wahrheit, da geht es um Ehrlichkeit und Wahrheit. Wenn man das verkündet soll das kein Profit oder sonst was sein, oder Sozialprestige „ich bin so ein gewaltiger Prediger“ oder „ich hab das so gewaltig gebaut“, das will Jesus alles zusammen nicht und wir wissen das, wir spüren es auch. Wir erkennen auch ob das echt ist oder ob das nur eine Show ist.

Sie sind den Weg bis zum letzten gegangen. Simon ist ein echter Zelot geworden, was damals eine Gruppe war, die eher radikal war, aber er hat geeifert bis zuletzt und darum hat er die Krone des Martyriums und ist für uns ein Zeichen. Er hat es nicht getan damit er dafür etwas kriegt, sondern er hat es gemacht, um uns allen Gott und diese Heilung weiterzuvermitteln. Das macht einen Apostel aus, er vermittelt etwas weiter, nicht damit er Anhänger hat. Das soll auch der Hintergrund sein für jeden der was weitergeben will. Das ist auch letztendendes der Sinn einer Weihe, das man sagt „ich werde abgesondert, damit ich das tue“, nicht für das und jenes und dass dann alles so klass wird und dann hab ich das, nein, das ist nicht der Grund. Der Grund soll sein, wo es heißt bei den Jüngern in Emmaus: „brannte nicht unser Herz“. Das macht einen Apostel aus. Amen.

 

 

 


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