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Mittwoch, 9. Dezember 2020

MaM: Schlüssel zum Glück - von Jesus lernen, Psalm 103, Matthäus 11,28-30

 Mitbeten am Mittwoch: 2. Adventwoche

Wolkensäule in Wald

Psalm 103, Matthäusevangelium 11,28,30,

Gedanken zum Evangelium:

Schlüssel zum Glück - von Jesus lernen



eigener Psalmton:





Gedanken zum Evangelium transkribiert:

Liebe Gläubige,

Ein Evangelium, das gar nicht länger sein muss, weil in diesen wenigen Worten so viel drinnen steckt. Mir kommt fast vor da steckt so etwas drinnen wie der Schlüssel zum guten Leben, der Schlüssel zu einem Leben aus dem Geiste Gotte. Es ist dieser kleine Satz: „lernt von mir“… ja was sollen wir von Jesus lernen? Der Heilige Augustinus hat gesagt: lernen wir Tote zu erwecken, lernen wir die ganze Welt zu erschaffen und neu zu schaffen, lernen wir…? Nein! Wir lernen gütig und von Herzen demütig zu sein, das lernen wir von Jesus. Gütig und von Herzen demütig.

Eine Erfahrung, die wir vielleicht schon selber in unserem Leben gemacht haben oder was wir an Menschen sehen: Was sind den Menschen die wirklich auch ein tiefes Glück, also einen tiefen Frieden mit der Welt und mit ihrem Leben haben? Sind es die Menschen, die alles haben wollen, alles erreichen wollen  und dann doch immer wieder das Gefühl haben es gibt jemanden der ist noch besser als ich, es gibt etwas das habe ich immer noch nicht, ich bin immer noch nicht so im Rampenlicht wie ich sein sollte oder wie es mein guter Charakter oder meine Talente verdienen oder einfach weil ich so super bin. Und leider geschieht auch in unserer Erziehung einiges [Falsches, ]dass schon die Kinder teilweise so hingestellt werden: na mein Kind, das kann gar nichts falsch machen, es ist so super, und wehe der Lehrer sagt vielleicht noch mein Kinde hätte da irgendwelche Defizite. Da muss sich jeder natürlich bei der eigenen Nase nehmen.

Man merkt aber: die glücklichen Menschen sind nicht die, die glauben und so leben wie wenn ihnen alles zu steht und wie wenn sie alles verdient hätten weil sie einfach so unglaublich einzigartig sind. Wir sind einzigartig, aber nicht in diesem Sinn. Wir sind einzigartig weil Gott mit jedem Menschen, egal welche Talente, egal welche Aufgaben er hat und egal ob er jetzt besonders sportlich oder besonders gescheit ist oder nicht, weil Gott mit jedem Menschen eine einzigartige Geschichteschreibt. Für jeden Menschen gibt es eigene Türen, durch die er durchgehen muss, eigene Erfahrungen, eigene Dinge die er auch im Namen Gottes tun kann. Glücklich oder im Frieden leben meiner Erfahrung nach Menschen, die sagen oder so leben, dass sie sagen: Naja, warum hätte ich mehr verdient als ein anderer Mensch. Oder wenn man einfach nicht einfach alles erwartet und sagt ich müsste alles haben und alle bekommen, das man sagt: Was da ist, ist ein Geschenk, und was nicht da ist ist halt nicht da aber es wird schon einen Weg geben.

Oder es begegnet uns auch immer wieder, das man sagt: Ja, solange das Unglück wo anders ist, das hört man und ist vielleicht interessant oder man leidet ein wenig mit, aber es ist nicht so schlimm. Und auf einmal passiert es einem selber, eine Krankheit, ein Todesfall oder der Verlust einer Arbeit, irgendetwas, und auf einmal sagt man: Wie kann Gott so etwas zulassen. Furchtbar wenn so Dinge passieren, aber: wenn es einem anderen passieren kann, warum kann es nicht mir passieren? Ich lebe auch nicht in der Erwartung, selbst als gläubiger Mensch, das mir diese Dinge nicht passieren. Ich vertraue auf den Schutz Gottes, aber ich vertraue auch darauf, dass er der Gott ist, der Mensch geworden ist, das Kreuz getragen hat, gekreuzigt worden ist, und der eben sagt: Nehmt das Joch auf euch. Ich brauche nicht erwarten, dass mir das nicht geschieht. Da hat es einmal so einen kleinen Comic Strip gegeben. Ich glaube das war Hägar der Schrecklich, so ein kleiner in der Zeitung. Da sagt er: „Warum ich?“ Und dann kommt die Stimme aus dem Himmel: „Warum nicht!“. Da steckt eine tiefe Weisheit drinnen: Wenn es einem unschuldigen Kind sogar passieren kann ,warum soll es nicht mir passieren, warum soll es nicht dem Papst passieren, warum soll es nicht jedem Menschen passieren können?

Wenn man das erkennt ist auch irgendwie ein Schritt zur Demut, die ein Gegenteil des Stolzes ist. Das man nicht sagt Stolz: Ich bin ich, und da fährt der Zug drüber, mir kann nichts passieren, mir steht alles zu, ich habe meine Meinung, das ist so. Sondern das man sagt: Wir sind alle vor Gott Menschen auf der gleichen Ebene. Wir sind Sünder vor Gott, wir haben schöne Seiten, wir haben dunkle Seiten, aber wir sind da im gleichen Boot. Und wenn einem anderen das Unglück passiert, passiertes es irgendwie auch mir, denn wir sind ein Leib Christi und so gehören wir alle zusammen. Und das lernen wir von Jesus, gütig und von Herzen demütig zu sein.

Er sagt hier: nehmt mein Joch auf euch, es drückt nicht und meine Last ist leicht. Er sagt also eigentlich: dass was ich euch gebe, es ist auch eine Aufgabe, es ist auch etwas schweres, aber eigentlich macht euch das frei. Das ganze starke ist für mich das, wenn man weiterdenkt: Jesus hat dann wirklich die Last getragen und das Joch. Er hat das Kreuz getragen. Also das was er uns sagt, sagt er nicht nur von oben herab und sagt Ihr solltet so sein, sondern er selber geht den Weg viel intensiver als wir ihn jemals gehen werden. Er trägt die Sünde und die Last der ganzen Welt. Also was er sagt, das tut er wirklich selber, er geht den Weg damit wir ihn überhaupt gehen können. Genauso wie er durch den Tod gegangen ist zum Leben, denn wenn er die Spur nicht gezogen hätte – wenn es so schneit draußen kann man das Bild gut verstehen – wenn er nicht durch den tiefen Schnee die Spur gezogen hätte für uns, dann könnten wir den Weg gar nicht gehen. Und das lernen wir von Jesus.

Und wenn man dann so vielleicht lebt, und gar nicht erwartet das einem alles zusteht und das man glaubt, dass manselbst so gut ist, dann könnenauf einmal aber Wunder geschehen durch einen. Und ich denke, die vielen Heiligen, die Wunder gewirkt haben, die haben sicher nicht gesagt oder gedacht: jetzt mach ich aber ein Wunder weil ich kann das. Nein, die werden sich sicher gedacht haben: Was, das ist jetzt geschehen, durch mich? Ich bin doch mehr als unwürdig für so etwas. Aber wenn Gott das will, dann soll es durch mich geschehen. Und das ist auch so etwas wie das Geheimnis der Kirche und das Geheimnis der Weihe und der Auserwählung von Menschen durch Gott Menschen. Weil sobald ein Priester oder ein Diakon oder ein Bischof zu denken anfängt, ich bin jetzt da der, der das macht, dann ist er schon auf einer schiefen Ebene, die nach unten führt. Das ist ein Grundsatz der Kirche: unabhängig von unserem Charakter und von den Werken und den Talenten wirkt immer Gott durch den Priester und ich denke auch durch uns.

Lernen wir von Jesus diese Demut, dann kann Gott wenn er will uns zu Werkzeugen machen und auch große Wunder geschehen lassen, Heilung, Befreiung, egal was. Aber es beginnt, damit, dass wir von Jesus lernen gütig, Gut zu sein, und von Herzen demütig.

Amen


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