„Was sollte ich beichten, ich hab eh keine Sünde“, so hört
man es oft, wenn es um die Beichte geht. Dem liegt aber ein ganz falsches
Verständnis von Beichte und Sünde zu Grunde. Wie wenn es darum ginge, eine
Liste zu machen: Sünde A, hackerl, hab ich ich gemacht: Sünde B kein Hackerl,
nicht gemacht; Sünde C drei hackerl, mach ich immer wieder.
So eine Beichte
wäre sinnlos. Denn in der Beichte geht es darum, dass wir frei werden, dass wir
alles zurücklassen, was uns fesselt und bindet, und immer wieder Kraft bekommen
um neu zu beginnen (nicht um eine Liste von „Sünden“, die wir vielleicht sogar absichtlich tun).
Sünde ist, was uns von Gott weg bringt. Gott ist Mensch geworden in
Jesus. So ist Gott auch in jedem Menschen gegenwärtig. Darum ist auch Sünde,
was uns Menschen entzweit.
Wenn das etwas Großes ist, eine wirklich schlimme
Tat, dann kann man sie ganz konkret Gott anvertrauen: „Das habe ich gemacht,
bitte Gott, hilf mir, dass ich da rauskomme, und dass das nicht mehr passiert“
Die Beichte ist nur dann gültig („funktioniert nur dann“) wenn man wirklich
bereut, wenn man nicht mehr so weitermachen will. Sünde ist nicht eine einzelne
schlechte Tat, sondern dass man in dem schlechten hängen bleibt. Wenn ich sage:
„So bin ich halt, ich kann nicht anders“, dann ist es eine schlimme Sünde. Sage
ich aber: „Ok, dass war nicht gut, ich will das eigentlich gar nicht, ich werde
echt versuchen dass nicht mehr zu tun“, dann braucht man Gott nur mehr um
Verzeihung zu bitten. Gott vergibt und vergisst dann unsere Schuld, denn er
liebt uns.
Ich bringe in der Beichte oft einfach Situation zu Gott, die
mir das Leben schwer machen. Etwa Begegnungen und Beziehungen, die nicht gut
laufen oder mich mit Fragen zurück lassen.
Durch die Beichte merkt man dann: „Also gut, ich bin nicht
perfekt, ich habe Fehler, aber ich kann an meinen Fehlern arbeiten. Ich muss
nicht aus eigener Kraft fehlerlos werden. Gott verzeiht mir, er sucht das
verlorene Schaf und gibt mir die Kraft es noch einmal zu versuchen, zu
verzeihen, es beim nächsten mal besser zu machen“. So wird die Beichte ein ganz großer Segen und gibt uns Kraft zum Leben!
PA Ruben
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