(von radiovatican)
Fragen an Papst Benedikt XVI. beim Weltfamilientreffen in Mailand.
Frage 5
Wiederverheiratete Geschiedene
Maria Marta: Heiligkeit, wie im Rest der Welt steigt auch bei uns in Brasilien die Zahl der scheiternden Ehen. Ich heiße Maria Marta, dies ist Manoel Angelo. Wir sind seit 34 Jahren verheiratet und wir sind auch Großeltern. In unseren Berufen als Arzt und Psychotherapeut begegnen wir vielen Familien und wir sehen eine große Schwierigkeit bei den Paaren darin, Verzeihung zu erbitten und anzunehmen. Wir sehen oft den Wunsch und den Willen, eine neue Beziehung einzugehen, etwas Dauerhaftes, auch für die Kinder.
Manoel Angelo: Einige dieser wiederverheirateten Paare wollen sich wieder der Kirche annähern, aber wenn ihnen die Sakramente verweigert werden ist ihre Enttäuschung groß. Sie sehen sich ausgeschlossen und abgelehnt von einem Urteil, gegen das sie nichts machen können.
Dieses Leiden verletzt die Beteiligten tief; es sind Risse, die es in der ganzen Welt gibt, und die auch unsere Wunden sind, der ganzen Menschheit. Heiliger Vater, wir wissen, dass die Kirche diese Menschen und diese Situationen am Herzen liegen: Was für Worte und was für Zeichen der Hoffnung können wir ihnen geben?
Liebe Freunde, danke für eure wichtige Arbeit als Psychotherapeuten für Familien. Danke für alles, was ihr für diese leidenden Menschen tut. Tatsächlich ist diese Frage der wiederverheirateten Geschiedenen eines der großen Leiden der Kirche heute.
Wir haben keine Einfachen Lösungen. Das Leiden ist groß und wir können nur den Pfarreien und Einzelnen helfen, diese Personen in ihrem Leiden der Scheidung zu unterstützen.
Ich würde sagen, dass hier die Prävention das Wichtigste ist, das heißt von Beginn des Verliebtseins an zu einer tiefen, reifen Entscheidung zu kommen; wichtig ist die Begleitung während der Ehe, damit die Familien niemals alleine sind sondern auf ihrem Weg immer begleitet werden. Und dann müssen wir diesen Menschen sagen, dass die Kirche sie liebt und sie müssen diese Liebe auch sehen und spüren.
Eine große Aufgabe einer Pfarrei oder katholischen Gemeinschaft scheint mir zu sein, alles ihr mögliche zu tun, damit sie sich geschätzt und angenommen fühlen, dass sie nicht draußen sind, auch wenn die das Sakrament der Beichte und der Eucharistie nicht empfangen können. Sie sollen sehen, dass sie auch so in voller Gemeinschaft mit der Kirche leben.
Wenn die Absolution und die Eucharistie nicht möglich sind, ist vielleicht ein dauernder Kontakt mit einem Priester wichtig, eine geistliche Begleitung, so dass sie sehen, dass sie begleitet werden, geführt.
Es ist auch wichtig dass sie hören, dass sie mit der Eucharistie wirklich in die Gemeinschaft des Leibes Christi eintreten: Auch ohne die physische Aufnahme des Sakramentes können wir geistlich vereint sein mit Christus in seinem Leib. Dieses zu verstehen ist wichtig.
Sie sollen wirklich Möglichkeiten finden, ein Leben im Glauben mit dem Wort Gottes zu leben, in Gemeinschaft mit der Kirche. Sie sollen sehen, dass ihr Leiden eine Gabe für die Kirche ist, weil sie so allen helfen, die Stabilität der Liebe und der Ehe zu schützen.
Dieses Leiden soll nicht nur als ein physisches und psychisches Leiden verstanden werden, sondern es ist auch ein Leiden in der Gemeinschaft der Kirche für die großen Werte unseres Glaubens. Ich denke, dass ihr Leiden, wenn es wirklich innerlich angenommen wird, ein Geschenk für die Kirche ist. Sie sollen wissen, dass sie der Kirche so helfen, dass sie deswegen im Herzen der Kirche sind.
Danke für Eure Anstrengungen!
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