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Donnerstag, 18. Februar 2016

Neugeborene werden neu geboren: Gottesdienst für die Täuflinge des letzten Jahres in Wald

"Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes..." (Mt 28,19)
Rund um Maria Lichtmess (2. Februar) feiern wir in unseren Pfarren einen Gottesdienst, bei dem speziell die Täuflinge des vergangenen Jahres eingeladen sind. Wie Maria Jesus nach 40 Tagen zum Tempel brachte, so bringen auch wir unsere Kinder zur Kirche, "dem Haus Gottes und Tor des Himmels" (Genesis 28,17).  
Gott schenkt uns das natürlich Leben (das wir überhaupt leben), und Er schenkt uns auch das übernatürliche, neue Leben aus Wasser und Geist (Johannesevangelium Kapitel 3).
Warum muss denn bitte ein Neugeborenes gleich noch einmal neu geboren werden?
Es gibt doch nichts unschuldigeres und reineres als so ein kleines Kind, es kennt keine Sünd'.
Ja, aber es wird in eine Welt geboren, die weit weg ist von Frieden und Harmonie. Es kommt in eine Welt, die leider oft furchtbar ist, wo schreckliche Dinge geschehen. Es wird in eine gebrochene Welt hinein geboren. Aber diese Brüche werden durch die Taufe, die Neugeburt in Wasser und Geist wie Jesus es nennt, geheilt.
Ein Getaufter kann "Nein!" sagen wenn schlimmes passiert. Er kann an sich selber arbeiten, und sagt nicht einfach nur "ich bin halt einmal so, ich brauche das". Ein getaufter ist kein Gefangener von Neid, Zorn, Gier, Missbrauch usw. Ein getaufter ist frei!
In einem neugetauften kleinen Kind beginnt von neuem das Reich Gottes als kleines Samenkorn, damit die gebrochene Welt gewandelt wird!

"Argumente für die KindertaufeAlte Praxis:Für die Kindertaufe spricht, dass die Praxis der Kindertaufe sehr alt ist. Sie lässt sich in die apostolische Zeit oder zumindest bis fast dahin zurückverfolgen.
Hinweis auf biblische Praxis: In der Apostelgeschichte lesen wir : "Er (der Gefängniswärter ... ließ sich mit allen seinen Angehörigen taufen" (Apg 16,33). Dazu die Frage: Gab es unter seinen Angehörigen keine Kinder? Paulus schreibt: "Ich habe ... die Familie des Stephanus getauft" (1 Kor 1,16). Auch hier wieder die Vermutung, dass zur Familie eben auch Kinder dazugehören. Wir lesen bei Johannes dem Täufer : "Die Leute von Jerusalem und ganz Judäa und aus der ganzen Jordangegend zogen zu ihm hinaus..." (Mt 3,5), um sich taufen zu lassen. Hat Jesus da eine Altersgrenze gesetzt und bei der Taufe gefragt: "Bist du schon acht Jahre alt?" Der biblische Befund ist nicht eindeutig.
Jüdisches Verständnis: Das Christentum geht aus dem Judentum hervor. Im Judentum war es völlig normal, dass man von Anfang an in den Glauben der Familie mit hineingenommen wird. So wird das männliche Kind am achten Tag beschnitten. Josua sagt: "Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen" (Jos 24,15). Das zeigt: Die Vorstellung, dass es einen persönlichen Glaubensakt braucht, entspricht ganz dem Bundesdenken. Zugleich aber auch, dass die eigene Familie ein Kind von Anfang an in die Richtung des Glaubens mit hineinnimmt.
Der Bundesgedanke: Der Schweizer Reformator Zwingli befürwortet die Kindertaufe mit dem Hinweis: Der Bund Gottes mit uns ist nicht nur ein Bund mit einem Einzelnen. Ein Bund hat immer eine soziale, gemeinschaftliche Dimension: Gott schlisst einen Bund mit einem Volk und zu einem Volk gehören immer auch Kinder."

Was bedeutet die Kindertaufe? 
Die Kindertaufe erinnert uns daran, dass wird die Erlösung nicht verdienen können. Sie erinnert uns daran, dass die Sakramente primär Werk der Gnade Gottes sind und dass Sein Handeln in unserem Leben entscheidend ist.Der Säugling hat sich nicht entschieden, sich taufen zu lassen, aber er sich auch nciht entschieden, geobren zu werden. Beides ist ein Geschenenk von Gott, das dem Kind durch menschliche Vermittlung, nämlich durch seine Eltern zuteil wird..." Katholisch als Fremdsprache S. 88f.

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