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Dienstag, 19. November 2019

Das Kreuz steht fest - Christkönig C

Lindlkreuz Neukirchen
Das Kreuz steht fest
Hätte der Verbrecher etwas Besseres sagen können? „Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich
kommst“ - „Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein“. In diesen beiden Sätzen wird sichtbar warum Jesus unser Heiland ist. In der Begegnung mit ihm ist Vergebung und Umkehr möglich, selbst noch in der letzten Minute. Trotz seiner Verbrechen hat der Schächer eine Zukunft, mit Jesus, in seinem Königreich.

Ein König… sein Ursprung liegt in ferner Vorzeit (vgl. Micha 5,1) und kommt in unsere Geschichte, wird Mensch, zu Betlehem geboren. Sein Königtum ist ein himmlisches und doch verwurzelt auf Erden in der Salbung Davids zum König und Hirten durch das Volk in Hebron (1. Lesung). Jesus ist sein Nachfahre. Wenn das Evangelium Jesus als den Sohn Davids verkündet, dann wird er so als König Israels verkündet. Die Göttlichkeit Jesu umschreibt Paulus in seinem Kolosserhymnus, „Er ist Bild des unsichtbaren Gottes“ (Kol 1,15). Der Thron dieses Königs ist das Kreuz.


So endet also unser Kirchenjahr: Jesus mitten in dem Grauen, das er wenige Tage zuvor angekündigt hatte (Evangelium des letzten Sonntags). Es ist wie ein Sturm gebildet aus Leid, Blut, Spott und Niedertracht. Im Zentrum des Sturms steht das Kreuz. Einer erkennt inmitten des Aufruhrs, was hier geschieht. Der Messias wird gekreuzigt. Ausgerechnet ein Verbrecher ist es, der dies erkennt. Ihr kurzes Gespräch ist wie das sprichwörtliche Auge des Orkans, ein Moment der Stille, der Hoffnung. Es ist ein Zeichen der Hoffnung für jeden, der davon hört und daran glaubt. Die Welt mag sich drehen so wild und unkontrolliert sie will, das Kreuz steht fest (vgl. Wahlspruch der Kartäuser). Es wird zum Brennpunkt der Welt und seiner Geschichte. Denn „Alles im Himmel und auf Erden wollte Gott zu Christus führen, der Frieden gestiftet hat am Kreuz durch sein Blut“ (Kol 1,20). Der Verbrecher hat als erster diesen am Kreuz gestifteten Frieden erfahren. Er sollte noch am selben Tag mit Jesus im Paradies sein.
(Ruben Weyringer für Rupertusblatt)

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