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Donnerstag, 24. Oktober 2013

Kapellen - Ruhepole am Wegesrand

"Vom Mittel-Lateinischen „cappa“ bzw. „cappella“ abgeleitet bedeutet Kapelle so viel wie Mantel.
Entstanden ist dieser Begriff durch die „Palastkapelle“  (Cappella Palatina), die Aufbewahrungsort des Mantels eines römischen Offiziers war, der uns allen bekannt sein dürfte: Des heiligen Martins"

In unserer Gegend sind sie überall anzutreffen.
Die einen schlicht gehalten, im Schatten hoher Bäume versteckt, andere wiederum für alle weithin sichtbar errichtet und wahre Meisterwerken der Handwerkskunst.
Immer jedoch sind Kapellen Orte, an denen man sich mal in Stille zurückziehen kann, um im Gebet seine Sorgen vor den Herrn zu legen oder im Gedenken an unsere lieben Verstorbenen dem Alltag zu entfliehen.
In vielen Kapellen wird auch regelmäßig, meist im Zuge von Bittgängen oder Wallfahrten, Messen abgehalten oder sie dienen, in Ausnahmefällen, auch noch größeren Festen als Schauplatz.
So wurden bereits in so mancher Kapelle Kinder getauft oder Ehepaare vermählt.


In meinem Bericht möchte ich aber eine spezielle Kapelle näher vorstellen:
Und zwar die neu errichtete Kapelle der Familie Klammer, besser bekannt als Lindl-Bauer, in Oberkrimml.
In einem Gespräch mit Josef Klammer habe ich erfahren, dass die erste Kapelle der Familie Anfang bis Mitte der 60er Jahre errichtet wurde.
Diese wurde, an Stelle eines Wegkreuzes, mitten im Lindl-Feld erbaut, wo sie fortan den Blick vom Gashof Burgeck auf Krimml  prägte. Und das noch lange nachdem der Wanderweg über die Wiese bereits verschwunden war.

Die erste Kapelle wurde noch aus Geröll erbaut, welches der nahe liegende Loidbach bei einer Überschwemmung auf das Grundstück des Hofes verfrachtet hatte.
Um den Felsen im Überschwemmungsgebiet Herr zu werden, hat man sich kurzerhand Maschinen vom Bau der Gerlos-Passstraße geborgt und so die Steine für das Mauerwerk hergestellt.
Als die Bausubstanz über die Jahre schon sehr gelitten hatte, beschloss die Familie, die alte Kapelle abzureißen und stattdessen eine neue in direkter Nähe zum Bauernhof zu errichten.
Treibende Kraft beim Bau war hier Bernhard Klammer, der dank seines handwerklichen Geschickes viele Teile selber herstellen konnte.
Die Gestaltung des Altars übernahm hingegen Hofer Fred aus Bramberg.
So schmückt diese neue Kapelle nun das Gründstück des Lindl-Hofes und jeder, der den Panoramaweg vorbei am Gasthof Burgeck geht, kann sie in Natura bewundern.
Edwin Bachmaier

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