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Freitag, 1. März 2013

"ÜBER DAS PILGERN" - 40 Gedanken durch die Fastenzeit - 01.03.2013

Gestern Abend trat Papst Benedikt XVI. im Castel Gandolfo auf den Balkon und nannte sich ab diesem Zeitpunkt "einen einfachen Pilger":
"Ab 20.00 Uhr bin ich nicht mehr Papst der katholischen Kirche,
sondern einfacher Pilger,
der die letzte Etappe seines Weges auf dieser Erde geht.“

So gesehen bezeichnet er den gesamten Weg auf dieser Erde, als einen Pilgerweg mit Gott, zu Gott.

Das Wort "pilgern" geht zurück auf das lateinische "pergere /per agere". Übersetzt bedeutet dies "jenseits des Ackers" oder " in der Fremde". Im Unterschied zur Wallfahrt, bezeichnet die Pilgerschaft meist eine längere, religiös motivierte Reise. Bei diesem Begriff denken wir an die Tradition der oft jahrelangen Reisen in das Heilige Land, nach Rom oder nach Santiago de Compostela.
Wallfahrt und Pilgerfahrt sind untrennbar verbunden mit dem Glauben, dem Göttlichen oder dem Heil an einem bestimmten Ort näher zu sein. Dem Weg oder dem Unterwegssein kommt dabei eine besondere Bedeutung zu.

Alle Religionen kennen Wallfahrten und Christen lesen schon bei Jesaja 30,29, wie das Volk Gottes dreimal im Jahr hinauf nach Jerusalem ging, um an den großen religiösen Festen teilzunehmen. Zur Vorbereitung sangen und beteten sie geistliche Lieder, fromme Gebete.
Selbst vorchristliche Formen der Wallfahrt sind aus Ägypten bekannt; hier eng verbunden mit Opfergaben an die Götter bei Tempelweihen. In Mitteleuropa und vom Mittelalter bis zum Barock ist Pilgern in erster Linie Ausdruck römisch - katholischer Frömmigkeit. Erst im 20. Jahrhundert mischen sich auch evangelische Christen unter die Pilger und Wallfahrer. Frauen und Männer, Alte und Junge, Kranke und Gesunde pilgern zu Orten, die Christen heilig sind, zu den Stätten, wo Jesus gelitten hat, Apostel und Martyrer begraben sind oder wo die Gottesmutter oder Engel sich gezeigt haben.

So kann man die Worte von Bededikt XVI. auch so interpretieren, dass unser gesamtes Leben ein Pilgerweg ist. Unsere Wege führen auch nicht immer geradewegs ans Ziel. Nein, es geht über Stock und Stein, manchmal findet man größere Hindernisse die es zu bewältigen gibt. Auch das eine oder andere "Pflaster" wird dabei benötigt. Doch hält man die Augen offen, so sieht man auch wunderbare Dinge, die den Weg säumen. Und man trifft auf viele Menschen, die uns zu Wegbegleitern werden, ein Stück mitgehen. Menschen, die uns vieles zu erzählen haben (wenn wir zuhören), von denen wir lernen dürfen. Menschen, die aber auch wiederum von uns etwas mitnehmen können, auf ihrem Weg, zu ihrem Ziel.
Manche Wege geht es sich besser alleine, andere wiederum in der Gruppe. Bei manchen Wegen ist es wichtig, dass eine bestimmte Person mitgeht und bei anderen Wegen sind wir selbst Stütze und Wegbegleiter.
Benedikt XVI. sagte gestern zum Abschied:
„Gehen wir voran zusammen mit Gott, zum Wohl der Kirche und der Welt.“
Wunderbare, bedeutende Worte, die unser aller Wege säumen können, sofern wir es zulassen:  
GEMEINSAM mit GOTT, zum WOHLE der KIRCHE und der WELT!

Wie wär´s,
................ wenn du heute einmal bewusst deine "Wege" durchdenkst, deinen "Lebenskompass" ins Leben lässt und dich orientierst an allem was du bisher auf deinem Weg, auf deinen Etappen, erleben durftest.
Viele gute GeDANKen wünsche ich dir dabei!
Karin :-)

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