Während der Messe öffnet sich der Himmel. Wir feiern den
Himmel auf Erden. Das wird besonders deutlich im Sanctus. Sanctus bedeutet heilig. Es ist der Gesang kurz vor
der Wandlung und gehört zum so genannten Hochgebet : „Heilig, heilig, heilig,
Gott, Herr aller Mächte und Gewalten...“
Es zahlt sich aus, einmal genauer auf die Worte zu hören,
die der Priester vor dem Sanctus
spricht. Sie sind nicht immer gleich. Einige Beispiele:
„Darum singen wir mit den Engeln und Erzengeln, den Thronen und Mächten und mit all den
Scharen des himmlischen Heeres den
Hochgesang von deiner göttlichen Herrlichkeit: Heilig...“, oder „Durch ihn rühmen dich Himmel und Erde,
Engel und Menschen singen wie
aus einem Munde das Lob deiner Herrlichkeit: Heilig...“ oder “Die Himmel und die himmlischen Kräfte und die
seligen Serafim feiern dich jubelnd im
Chore. Mit Ihrem Lobgesang lasst auch unsere Stimme sich vereinen und voll
Ehrfurcht rufen: Heilig...“
Man merkt schon: Wir singen diesen Gesang nicht alleine! Wir
singen ihn vereint „mit den Chören der Engel“. Wir wissen davon aus einer
Vision des Propheten Jesaja. Denn Jesaja sah den Thron Gottes. Um ihn herum
waren Serafim mit sechs Flügeln. „Sie riefen einander zu: Heilig, heilig,
heilig ist der Herr der Heere. Von seiner Herrlichkeit ist die ganze Erde
erfüllt“ (Jesaja 6,3) WOW, kann man da
nur sagen! Wir singen diesen Gesang wirklich vereint mit den Engeln vor Gottes
Thron. Daran kann man immer wieder denken, besonders dann, wenn man einmal
nicht so zufrieden ist mit der Messe. Ich mache oft die Augen zu vor dem
Sanctus und stelle mir richtig vor, wie nun die Engel vereint mit uns das Sanctus
singen. Und dann ist es mir nicht mehr so wichtig, ob die Messe meine
Erwartungen erfüllt, denn dann erinnere ich mich wieder: Das ist jetzt ein
Vorgeschmack auf den Himmel, und ich darf mit den Engeln und Heiligen Gott
lobpreisen!
Buchtipp: Ein Laien-Messbuch, von Michael Kunzler,
Bonifatius Verlag 2011
PA Ruben
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