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Morgendämmerung in Wald im Pinzgau |
Wenn die Welt auch wankt
Die Leute bewunderten den schönen Schmuck des Tempels. Der
Tempel wird zerstört, aber, wie wir

wissen, in drei Tagen wiederaufgebaut
werden. „Jesus aber meinte den Tempel seines Leibes.“ (Joh 2,21). Wie wird der
neu errichtete Tempel, der Auferstandene, geschmückt sein? Neben dem Glanz der
Herrlichkeit sind es seine Wundmale. Sie schmerzen nicht mehr, aber sind da.
Für mich sind sie ein Zeichen dafür, dass auch unsere Wunden uns zu dem machen,
was wir sind.
Wie wir unsere Verletzungen und Wunden tragen, wie wir mit
unseren Niederlagen umgehen, prägt uns vielleicht mehr als unsere Erfolge und
Siege. Wie wir sie tragen öffnet uns vielleicht den Weg zum Himmel.
Jesu Beschreibung: Es erscheint furchtbar und ist doch der
Normalzustand der Welt. Krieg, Seuchen, Hungersnot, Verfolgung, sind fest in
der Geschichte der Menschheit verankert. Keiner Weltzeit bleiben solch
„schrecklichen Dinge“ (21,11) erspart. Es gab kein goldenes Zeitalter der
Harmonie. Es wird auch keines geben bevor nicht die „Sonne der Gerechtigkeit
aufgehen und ihre Flügel Heilung bringen wird“ (Mal 3,20). So ist das göttliche
Gericht (vgl. Mt 25) Frohe Botschaft für uns. Dann wird wahrlich gerichtet:
her-gerichtet und auf-gerichtet.