Nach einem großen Fest zu Allerheiligen erstrahlt der Friedhof in Neukirchen des Nachts:
Unser Kirchturm wacht...
...über Tausend Lichter,
Lichter,
und noch mehr Lichter.
Hier einige Gedanken zu Allerheiligen, die ich bei dem Wortgottesdienst vor der Gräbersegnung in Krimml mit euch teilen haben dürfen:
Liebe Schwestern und Brüder in unserem Herrn Jesus Christus!
Wir sind also heute zusammengekommen um Allerheiligen zu
feiern. Und morgen ist dann gleich Allerseelen. Das Gedenken an die
Verstorbenen ist also eigentlich erst morgen, wenn wir aller Seelen gedenken.
Heute gedenken wir aller Heiligen.
Wir gedenken also aller, die geheilt, die Heil geworden
sind- die vollendet sind. Dass in unserer Tradition der heutige Tag auch zu dem
Tag geworden ist, and dem wir unserer Verstorbenen Gedenken, finde ich wunderbar.
Denn als Christen glauben wir, wie es in der Präfation bei der Begräbnismesse
heisst, dass den Gläubigen dass leben gewandelt wird, nicht genommen. Gott hat Pläne des Heils für uns, nicht des
Unheils , er gibt uns eine Zukunft und eine Hoffnung. Wie schön dass doch ist! Wir glauben nicht, dass
wir nach dem Tod einfach weg sind. Oder das wir in eine charakterlose, formlose
Masse aufgehen, und nicht mehr wir selber sind. Sondern wir glauben, dass wir
vor Gott treten. Das bei ihm die gebrochenen Herzen geheilt werden, wie es im
Psalm hieß. Bei Gott werden wir wieder so sein, wie er uns geschaffen hat, ohne
Sünde, ohne Krankheit. Wie genau es sein wird, dass wissen wir natürlich nicht.
Aber doch wissen wir, dass wir vollendet werden und nicht vernichtet. Gott bringt
uns an den Ort zurück, von dem er uns weggeführt hat.
Ich wundere mich manchmal sehr, wie Menschen einerseits den
Glauben an Gott und an Jesus ablehnen, und auf der anderen Seite dann glauben,
dass irgendwelche Schwingungen, Steine, Mittel, oder vielleicht sogar ein
anderer Mensch mit vermeintlichen Besonderen Fähigkeiten ihnen durch das Leben
helfen wird. Und wenn man stirbt, dann geht man vielleicht als Ultrafeine
Schwingungen in irgendetwas ein, oder wie auch immer sich das manche Menschen
dann vorstellen.
Ich denke mir dann immer: Wie könnte irgendeine
Schwingungen, irgendeine Energie, uns kennen? Wenn Gott so wäre, dann wäre er
ja auch wieder nur irgendein Naturgesetz. Eine Kraft, die wir steuern können.
Ich glaube manche Menschen wollen an so etwas glauben, weil
sie dann meinen, dass sie ihr Leben in eigenen Händen haben, dass sie steuern
können wie es wird, und wie es ausgeht. Und das ist eben genau entgegengesetzt
zu dem, was wir Christen glauben. Wir glauben eben nicht, dass wir alles festhalten
müssen, das uns leben verspricht, dass wir um jeden Preis hier auf Erden das „Volle
Glück“ (unter Anführungszeichen!!!) finden müssen, dass wir etwas werden müssen
um etwas zu gelten! Nein, wir glauben, dass wir unser Glück nicht selber machen
können.
Alles wirklich Gute in unserem Leben wurde uns ja geschenkt, unsere
Eltern, die Liebe, die Freude, die man manchmal ganz unerwartet spürt wenn man
aufwacht oder wenn die Sonne hinter den Bergen untergeht und man die letzten
Strahlen noch über den Bergkamm leuchten sieht, wie hier im schönen Pinzgau.
Auch in solchen Momenten weiß ich: Da ist jemand, der mich kennt, und mit dem
ich durch das Leben gehe, und auf den ich auch zugehe.
Und das ist Gott, der uns geschaffen hat. Und Gott ist natürlich
tausendmal größer und anders, als wir ihn uns vorstellen können. Wir sind ja in seinem Angesicht geschaffen, und nicht er in
unserem.
Wie er ist, dass können wir einfach nicht sagen, aber dass er da ist,
dass hat glaub ich jeder Mensch schon einmal gespürt. Auch wenn es viele dann
wieder verdrängen, sagen: Ach das war nur Zufall, oder: das war nur ein
komischer Gedanke, ein komisches Gefühl, ein komisches Erlebnis. Aber doch hat
jeder schon einmal gespürt, da ist mehr! Da ist jemand.
Und dieser Gott, der mit uns durch das Leben geht, dieser
Gott hat selbst am Kreuz zu dem so genannten guten Schächer gesagt: Heute noch
wirst du mit mir im Paradies sein! Als Christusgläubige dürfen wir fest darauf
hoffen, dass unsere lieben Verstorbenen, eigentlich sollte man sagen: unsere lieben Vollendeten, eben diese Worte gehört haben, und
jetzt bei IHM sind, wo wir sie dereinst wieder treffen werden.
Die Lesung, auf die ich mich hauptsächliche bezogen habe war Jeremia 29,8-14
Lesung aus dem Propheten Jeremia
So spricht der Herr der Heere, der Gott Israels: Lasst euch nicht
täuschen von den Propheten, die unter euch sind, und von euren Wahrsagern. Hört
nicht auf die Träume, die sie träumen. Denn Lüge ist das, was sie euch in meinem
Namen weissagen; ich habe sie nicht gesandt - Spruch des Herrn.
Ja, so spricht der Herr: Wenn siebzig Jahre für Babel vorüber
sind, dann werde ich nach euch sehen, mein Heilswort an euch erfüllen und euch
an diesen Ort zurückführen.
Denn ich, ich kenne meine Pläne, die ich für euch habe - Spruch
des Herrn -, Pläne des Heils und nicht des Unheils; denn ich will euch eine
Zukunft und eine Hoffnung geben. Wenn ihr mich ruft, wenn ihr kommt und zu mir
betet, so erhöre ich euch. Sucht ihr mich, so findet ihr mich. Wenn ihr von
ganzem Herzen nach mir fragt, lasse ich mich von euch finden - Spruch des
Herrn. Ich wende euer Geschick und sammle euch aus allen Völkern und von allen
Orten, wohin ich euch versprengt habe - Spruch des Herrn. Ich bringe euch an
den Ort zurück, von dem ich euch weggeführt habe.
PA Ruben
PA Ruben
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