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Samstag, 21. Januar 2012

Was ist ein Laie?

Wenn ich den Leuten erkläre, dass ich als Pastoralassistent ein Laie bin, der speziell beauftragt wird um in einer Pfarre Dienst zu tun, ist nicht immer ganz klar was dieses "Laie" bedeutet. Daher hier ein kurzer Auszug aus einem sehr gutem und sehr fundiertem Buch (das ich jedem wärmstens empfehlen will), aus dem Laien-Messbuch von Michael Kunzler:
"Laie" kommt vom griechischen Wort für "Volk" (Láos) und hat einen sehr starken Bezug zur Würde des Israeliten aufgrund seiner Zugehörigkeit zu dem von Gott erwählten, heiligen Bundesvolk: "Unser Wort »Laie« lehnt sich also an ein Wort an, das im jüdischen, später im christlichen Sprachgebrauch eigentlich das »heilige Volk« bezeichnete im Gegensatz zu den profanen Völkern: ein feiner Unterschied, der den Gebildeten gegenwärtig war, wenigstens zur Zeit, als man griechisch sprach, während der ersten vier Jahrhunderte oder noch länger," so der französische Theologe Yves Congar, der sich intensiv mit der Würde des Laien in der Kirche auseinandergesetzt hat. 
Zunächst einmal besagt der Begriff "Laie" die fundamentale Gleichheit aller Christgläubigen als Glieder des Leibes Christi, als Mitglieder eines "auserwählten Geschlechts, einer königlichen Priesterschaft, eines heiligen Stammes, eines Volkes, das sein besonderes Eigentum wurde", wie es der erste Petrusbrief sagt (1 Petr 2,9).
In diesem Sinn bleiben auch Diakone, Priester und Bischöfe samt dem Papst "Laien", denn wären sie bei ihrer Weihe aus dem heiligen Gottesvolk heraus gefallen, so gingen sie des ewigen Heils verlustig! Damit wird natürlich keineswegs geleugnet, dass zu ihrem bleibenden Laiesein bei der Weihe noch etwas Wesentliches dazukommt, nämlich [...]als Werkzeuge des einzigen Priesters Jesus Christus zum Heil der Meschen zu wirken. Dieses Werkzeugsein für Christus macht das Wesen des christlichen Priestertums aus.
(aus:Michael Kunzler, Ein Laien- Messbuch, Bonifatius 2011, S.14f)

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