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Freitag, 7. April 2017

Alle beten zum gleichen Gott! Oder etwa nicht?

Alle beten zum gleichen Gott! Oder etwa nicht?
von Edwin Bachmaier


Ich finde, dieser Frage geht man am besten auf den Grund, indem man sich damit beschäftigt, wie denn Gott überhaupt „aussieht“.

Für Kinder ist die Sache oft klar: Ein alter Mann, weiß gekleidet mit langem Bart. Dass sich diese Beschreibung auf die Vision aus Daniel 7,9 gründet, ist dann allerdings weniger bekannt.

Bei Erwachsenen, werden dann die Antworten schon vielfältiger: Gott wäre eine Kraft, die alles durchströmt, sich in jedem befindet und in welcher wir am Ende unseres Seins aufgehen werden. Oder: Er ist jene Macht, die die Erde erschaffen hat, um sie dann sich selbst zu überlassen. Auch wird Gott beschrieben als Summe alles Göttlichem, das dem ganzen Kosmos innewohnt.

Und nicht wenige vertreten dann eben die Meinung, dass es ohne  Bedeutung sei, wie das eigene Gottesbild aussieht, da es ohnehin stets auf denselben Gott hinauslaufe.

Die Frage danach, wie das Wesen Gott aussieht, kann hierbei eine gute Hilfe sein: Sieht man in die Bibel, lassen sich ganz wesentliche Beschreibungen für Gott finden:


Einerseits tritt er als Schöpfer unserer Welt, aller Lebewesen und schließlich uns selber auf. Aber anstatt uns dann mit dieser Schöpfung alleine zu lassen, greift er immer wieder in die Geschichte ein, um sein Volk Israel zurück auf „die rechte Bahn“ zu lenken:

Am bemerkenswertesten ist hier bestimmt die Übergabe der 10 Gebote am Berg Sinai. Er trat hier praktisch als Gesetzgeber auf, um uns einen Leitfaden zu geben, wie die Menschen auf Dauer gut miteinander zusammenleben können.

Etwa 1800 Jahre später lehrte uns schließlich Jesus, etwas über Gott, dass sich bis dahin niemand auch nur zu träumen gewagt hätte:

Er, Gottes Sohn selber, gab uns die Freiheit, unseren Gott mit „Abba“ (frei übersetzt mit „Papi“!) anrufen zu dürfen! Bis dahin war es undenkbar, den Namen Gottes auch nur auszusprechen!

Wie tief diese Liebe und das Vertrauen Gottes in uns Menschen ist, 
spiegelt sich später in der unglaublichen Erlösungstat Christi wieder, der durch seinen schuldlosen Tod am Kreuz für all unsere Sünden gesühnt hat.

Aber was dann?
Gott hatte alles erschaffen, offenbarte sich einem kleinen Kreis Auserwählter persönlich, sandte seinen Sohn um uns zu erlösen und dann ließ er uns allein? Nein!

Beim ersten Pfingsten vor knapp 2000 Jahren erhielten die Menschen einen mächtigen Beistand, der sogar ein paar verängstigte Männer plötzlich tapfer vor tausenden von Leuten sprechen ließ: Den heiligen Geist!

Nur durch ihn konnten Petrus und die anderen Jüngern, die sich kurz vorher noch versteckten und um ihr Leben fürchteten, hinausziehen und den Leuten von Jesus erzählen, heilen und Dämonen austreiben

Und wir haben die Zusage, dass derselbe Beistand uns bis ans Ende der Zeit begleiten wird!

In wie weit dieser schöpferische, führende, liebende, erlösende und dreifaltige Gott mit einer unpersönlichen, geistlichen Kraft oder einem Gott, der die absolute Unterwerfung der Menschen fordert, in Einklang zu bringen ist, geschweige denn gleichgesetzt werden kann, sei an dieser Stelle dem Urteil eines jeden selbst überlassen.

(aus: Osterpfarrbrief 2017)

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